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Bürger wollen
Neugestaltung
der Eschstraße

Aktionskreis muss Niederlage hinnehmen

Bünde (-gl-). Der Bürgerentscheid gegen die »Luxussanierung der Eschstraße«, wie der Aktionskreis die Neugestaltung der Eschstraße bezeichnete, ist gestern deutlich gescheitert: Bei einer Wahlbeteiligung von 26,7 Prozent gaben 4722 Bürger (48,4 Prozent) dem Aktionskreis ihre Stimme, während 5043 (51,6 Prozent) für eine Neugestaltung votierten.
»Damit ist ein klares Votum für die Vernunft gegeben worden«, kommentierte kurz und knapp der neue Fraktionsvorsitzende der CDU, Friedel Heitkamp, das Ergebnis und sieht darin die Politik seiner Partei eindeutig bestätigt. Für Martin Lohrie (FDP) hat die Vernunft gesiegt. »Es wäre zum jetzigen Zeitpunkt absolut verfehlt gewesen, wenn es nicht zur Neugestaltung gekommen wäre. So trägt die breite Bevölkerung die Arbeit des Rates mit«, meinte Lohrie.
»Wir begrüßen das Abstimmungsergebnis, mit dem die Bünder gezeigt haben, dass sie den Neubau unserer Fußgängerzone wünschen«, betonte auch der neue SPD-Fraktionsvorsitzende Horst Beck. Von den Ausbaugegnern erhofft sich Beck jetzt gleich die Leidenschaft, ihre Ideen in die Neugestaltung mit einzubringen.
»Der Bürger hat entschieden, wir haben unser Ziel nicht erreicht, daran gibt es nichts zu deuteln«, gestand Dr. Elmar Holstiege vom »Aktionskreis gegen die Luxussanierung der Eschstraße« ein. Rund 3000 Stimmen unter dem Quorum von 7323 gelandet zu sein zeige deutlich, dass der Aktionskreis die Bürger von seinem Wollen und seinen Zielen nicht habe überzeugen können.
Überglücklich zeigte sich Bürgermeisterin Anett Kleine-Döpke-Güse. »Wir haben unser Ziel ganz deutlich erreicht, die Bürger wollen, dass wir die Planungen für den Ausbau der Eschstraße fortsetzen, und das werden wir jetzt auch machen«, strahlte sie überglücklich. Ein Wermutstropfen sind für sie allerdings die hohen Kosten für diesen Bürgerentscheid. »Wir werden nicht mit 50 000 Euro hinkommen. Das Rechenzentrum in Lemgo und ein Batzen an Personalkosten müssen wir noch hinzurechnen«, betonte sie.
Insgesamt waren gestern 36 615 Bürger in der Stadt Bünde zum Bürgerentscheid aufgerufen. Lediglich 9 765 (26,7 Prozent) nahmen ihr Wahlrecht wahr. Recht unterschiedlich wurde in den Wahllokalen abgestimmt: Während im Bürgerbüro im Rathaus (858 nein, 525 ja), in der Grundschule Hunnebrock (459 nein, 363 ja), Realschule Bünde-Nord ( 737 nein, 733 ja) und Grundschule Südlengerheide (599 nein, 538 ja) mehr oder weniger deutlich für die Neugestaltung der Eschstraße gestimmt wurde, entschieden sich in zwei Außenbezirken, Grundschule Holsen (458 nein, 504 ja) und im Begegnungszentrum Dünne-Dorf (634 nein, 747 ja), die Bürger gegen die vom Aktionskreis kreierte »Luxussanierung«.
Auch in den beiden Briefwahlbezirken - 2754 Wahlberechtigte stimmten per Brief ab - war das Votum unterschiedlich: Wurden einmal mit 733 Nein und 560 Ja-Stimmen abgegeben, so votierten im zweiten Briefwahlbezirk 565 Bürger mit Nein und 752 mit Ja. Der Aktionskreis hätte 7323 Stimmen erreichen müssen, schaffte ab nur 4722.

Artikel vom 28.08.2006