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Stadt braucht eine starke Wirtschaft

Bürgermeister Burkhard Deppe warnt vor möglichen Eingriffen in die örtliche Politik

Von Jürgen Köster
Bad Driburg (WB). »Verlässliche Rahmenbedingungen« und »weniger Eingriffe in die kommunale Politik« forderte Bürgermeister Burkhard Deppe bei der Eröffnung der 9. Bad Driburger Gewerbeschau.

Vor dem Hintergrund der tags zuvor gefällten Entscheidung gegen ein Biosphärenreservat warnte der Schirmherr der Veranstaltung um so eindringlicher davor, in der Tat 25 Prozent der kommunalen Flächen als so genannte BSN-Zonen (Bereiche zum Schutz der Natur) auszuweisen. »Man muss sich das einmal vorstellen. Das wäre jeder vierte Quadratmeter«, machte Deppe deutlich und erntete für sein deutliches Statement den kräftigen Beifall der Anwesenden.
Diese hatte Thomas Göke in seiner Eigenschaft als Vorsitzender der Unternehmergemeinschaft begrüßt. Mit 54 Ausstellern sei die Zahl der Vertreter aus Handel, Gewerbe, Dienstleistung und Handwerk gegenüber den Vorjahren zwar leicht zurückgegangen, die Ausstellungsfläche jedoch gleich groß geblieben.
Zum neunten Mal ein solches Event wie die Gewerbeschau auf die Beine zu stellen, sei schon »eine stramme Leistung«, durfte sich die Unternehmergemeinschaft über das Lob des Bundestagsabgeordneten Jürgen Herrmann freuen. Die Bad Driburger bewiesen einmal mehr, dass sie den Kopf nicht in den Sand steckten -ĂŠauch wenn die Konjunktur einmal nicht so gut laufe. Der CDU-Kreisverbandschef zeigte sich aber zuversichtlich, dass die konjunkturelle Verbesserung den Kreis Höxter erreiche, wenn auch etwas später. Herrmann nutzte die Gelegenheit aber ebenfalls zu einem Appell an die Unternehmer, noch Ausbildungsplätze zur Verfügung zu stellen. »Die Auszubildenden sind die Zukunft Ihrer Betriebe«, rief der Christdemokrat den Gästen der Eröffnungsfeier zu.
Bürgermeister Deppe bezeichnete die Gewerbeschau als aktuelles Schaufenster und Marktplatz der heimischen Wirtschaft, die sich mit einem breit gefächerten Branchenmix präsentiere. »Die Stadt braucht eine starke Wirtschaft und umgekehrt benötigt die Wirtschaft eine starke Stadt«, hob Deppe hervor. Für Bad Driburg spräche nicht nur eine gute Infrastruktur, sondern auch die zahlreichen so genannten weichen Standortfaktoren. Die Badestadt sei schon »ein wenig im Aufbruch begriffen«, schlug der Schirmherr der Schau einen Bogen zu den zurzeit laufenden Investitionen in der Stadt, von denen erfreulicherweise überwiegend örtlich ansässige oder in der Nachbarschaft beheimatete Betriebe profitierten. Das sehe die Stadt mit Freude. »Nicht weil sie so möglichst hohe Steuern generieren kann, sondern weil auf diese Weise für Auskommen, Lebensgrundlagen und Zukunftsperspektiven gesorgt wird«, betonte Deppe. Er wolle mit den Unternehmen und der Bürgerschaft den Wirtschaftsstandort Bad Driburg weiter stärken.
Bei einem gemeinsamen Rundgang machten sich Organisatoren und Ehrengäste ein Bild von der informativen Ausstellung.

Artikel vom 28.08.2006