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Hausaufgabenhilfe im
»Jugendhaus Oase«

Bericht zur Offenen Kinder- und Jugendarbeit

Verl (ehl). Das »Jugendhaus Oase« in Sürenheide, eine Einrichtung der Offenen Kinder- und Jugendarbeit der Evangelischen Kirchengemeinde Verl, hat eine erfolgreiche Startphase hinter sich. Für die kommenden Monate heißt das Ziel: Die bestehenden Angebote noch fester etablieren, aber auch einiges Neue in Angriff nehmen.

Das kündigte die Leiterin Jutta Witte-Vormittag am Donnerstagabend dem Sport- und Jugendausschuss an, als ein Sachstandsbericht zur Offenen Kinder- und Jugendarbeit in der Gemeinde auf der Tagesordnung stand. Zusammen mit einer Honorarkraft und 15 ehrenamtlichen Mitarbeitern bietet die Gemeindepädagogin seit Februar in der »Oase« jeweils einmal wöchentlich einen Kinder-, einen Teenie- und einen Jugendtreff an. Zurzeit kämen insbesondere Besucher zwischen zwölf und 16 Jahren, wobei der Kindertreff für Grundschüler mit 20 bis 30 ständigen Teilnehmern am stärksten angenommen werde. Aber auch die Zahlen bei Teenie- und Jugendtreff entwickelten sich gut, so Jutta Witte-Vormittag. Auch Kinder aus der Sürenheider Hochhaussiedlung seien dabei. Anfangs habe sie ein ehrenamtlicher Mitarbeiter abgeholt, inzwischen sei das nur noch sporadisch nötig. Allerdings: Bislang nehmen fast nur Jungen die Angebote wahr. Aber auch die Mädchen wolle man noch gewinnen.
Ab September wird das Angebot in der »Oase« durch eine Hausaufgabenhilfe erweitert, kündigte Jutta Witte-Vormittag an. Mit Hilfe der Volkshochschule habe man eine Kraft gefunden, die montags und mittwochs Erst- bis Sechstklässlern Hilfestellung gebe. Wünschenswert sei zwar viermal pro Woche, hier sei man aber noch im Gespräch über eine mögliche Kooperation mit der Offenen Ganztagsgrundschule in Sürenheide. Weiterhin ist ein Projekt mit den Kindern zur Sozialraumerkundung geplant und ab Oktober soll es Projekte nur für Jungen und nur für Mädchen geben.
Bereits fest etabliert ist die Offene Kinder- und Jugendarbeit im Kinder- und Jugendnetzwerk des Pastoralverbunds. Insgesamt 33,5 Öffnungsstunden gibt es jede Woche, der Löwenanteil entfällt dabei auf Verl (22), gefolgt von Kaunitz (7,5) und Sürenheide (vier). Wie Leiter Frank Schwichtenhövel berichtete, zählt das Kinder- und Jugendnetzwerk bei den regelmäßigen Treffs insgesamt etwa 240 Stammbesucher (davon 95 mit Migrationshintergrund) und etwa 100 sporadische Besucher. Kurse und Projekte nahmen 2005 etwa 200 regelmäßige und 70 sporadische Teilnehmer wahr. Es gibt auch eine Kooperation mit dem Schulzentrum, zu der unter anderem ein Schülercafé und Sprechstunden zählen.
Für dieses Jahr hat sich das Team um Frank Schwichtenhövel vorgenommen, den Stamm der ehrenamtlichen Mitarbeiter (zurzeit 20) noch zu erweitern und verstärkt Fortbildungen anzubieten. Außerdem wolle man »Sport bis Mitternacht« fortsetzen, ein niederschwelliges Sportangebot, das zu Beginn des Jahres gut angelaufen sei und für das es offenbar großen Bedarf gebe.
Wie eine Vertreterin des Kreises Gütersloh in der Sitzung erläuterte, hat das Land NRW den Etat für die Kinder- und Jugendarbeit dank der Proteste (auch aus Verl) lediglich von 76 auf 75 Millionen Euro gekürzt. Für den Kreis Gütersloh bedeute dies keine Einschränkungen (der Förderplan gilt bis 2010). Es bleibe bei der gewohnten Infrastrukturförderung und alle Häuser könnten bestehen bleiben. Allerdings müsse der Kreis prüfen, ob die Mittel gerechtfertigt auf die Kommunen verteilt seien. Das sei die Herausforderung für die kommende Zeit.

Artikel vom 26.08.2006