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Absage an die
Verbundschule in Schlangen

Neue »Schulehe« wird diskutiert

Von Bernhard Liedmann
und Maike Stahl
Bad Lippspringe (WV). Das Schreckgespenst einer Verbundschule in Schlangen und die damit verbundene Gefährdung des Bad Lippspringer Schulstandortes ist gebannt. Das Schulministerium hat den Schlänger Wunsch nach Einrichtung einer Verbundschule jetzt abgelehnt. Nun werden Gespräche über eine gemeinsame Zukunft der Schullandschaft Bad Lippspringe-Schlangen geführt. Auch der Rat der Stadt Bad Lippspringe wird am 4. September hierüber beraten.

Schlangen und Bad Lippspringe haben zusammen derzeit etwa 1000 Schüler, davon besuchen 600 die Realschule in Bad Lippspringe und jeweils 200 die beiden Hauptschulen. Im Zuge des Schlänger Vorstoßes hatte sogar Schulministerin Barbara Sommer im Juli die Nachbargemeinde besucht. In der Sitzung des Schlänger Ausschusses für Soziales und Gesellschaft am Donnerstagabend musste Hauptamtleiter Frank Rayczik den Mitgliedern jedoch die negative Nachricht aus Düsseldorf mitteilen.
Noch jüngst hatten die Bad Lippspringer Bündnisgrünen einen Antrag auf Errichtung einer Verbundschule (Haupt- und Realschule) in Bad Lippspringe gestellt. Begründet wurde der Antrag vor allem mit den Nachwuchssorgen der Bad Lippspringer Hauptschule. Die Zweizügigkeit sei in den Eingangsklassen bereits seit mehreren Jahren nicht mehr gegeben, so Fraktionsvorsitzende Gerda Werth. Durch eine Verbundschule biete sich der Vorteil eines größeren Lehrerpools, außerdem hätten die Hauptschüler im Rahmen von Arbeitsgemeinschaften Teilhabe am Realschulunterricht. Von einer möglichen Verbundschule in Schlangen hatten die Bad Lippspringer vor allem den Abzug von etwa 200 Schlänger Realschülern befürchtet.
In einem Gespräch mit Politikern in Bad Lippspringe hatte jüngst auch der Schuldezernent des Regierungspräsidenten Heinz Kriete die Möglichkeit der Errichtung einer Verbundschule mit Standorten in Schlangen und Bad Lippspringe aufgeführt. Sowohl Haupt- als auch Realschulklassen könnten an den jeweiligen Standorten untergebracht sein. Auch die Schlänger Hauptschule mit insgesamt etwa 200 Schülern hat Nachwuchssorgen. Im Eingangsklassenbereich wird sie einzügig geführt. Aktuell hat die Klasse 5 sogar nur 16 Schüler. In die Modernisierung der zweizügigen »Friedrich-Copei-Schule« wurden noch vor wenigen Jahren Millionen investiert.

Artikel vom 26.08.2006