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Petra Basler ist gegen die Öffnung der Lübberstraße für den Autoverkehr.

Die Innenstadt muss
attraktiver werden

SPD sieht überlegenswerte Vorschläge der Bürger

Herford (HK). Seit Jahren taucht regelmäßig die Forderung nach einer Verkürzung der Fußgängerzone in der Innenstadt auf. Nach Auffassung der SPD-Fraktion hat die Debatte der vergangenen Wochen gezeigt, dass nicht Länge und Verkehrsführung des Fußgängerbereichs, sondern dessen mangelnde Attraktivität das Problem sei.

Die Bürgerbeteiligung im Internet-Forum der Stadtverwaltung sowie das große Interesse an den öffentlichen Veranstaltungen zeigen laut SPD, was den Bürgern wirklich unter den Nägeln brennt: »Als wichtig wurde eine bessere Gestaltung der Innenstadt deutlich.«
Das Internet-Forum habe viele überlegenswerte Vorschläge hervorgebracht, meinen die Sozialdemokraten: »Was unsere Innenstadt braucht, um attraktiver zu werden, ist ein besserer Branchenmix, attraktive Einzelhandelsgeschäfte, die Kunden anziehen, Immobilienbesitzer, die notwendige Renovierungsarbeiten erledigen und Ladenlokale zu angemessenen Mieten anbieten, einheitliche Öffnungszeiten, Serviceangebote sowie gemütliche Plätze, auf denen man sich gerne aufhält.« Dazu gehöre auch die Überlegung, wie die Parkgebühren in der Stadt sinnvoller gestaltet werden könnten, zog Karl-Heinz Hirschfelder, verkehrspolitischer Sprecher der SPD-Fraktion, ein vorläufiges Fazit der Diskussion.
Die Sozialdemokraten hatten sich in ihrer jüngsten Fraktionssitzung mit den Inhalten des Internet-Forums beschäftigt und die von der Verwaltung aufgelisteten Möglichkeiten einer ersten Bewertung unterzogen. Auf eindeutige Ablehnung stieß eine Öffnung der Radewiger Brücke für den Autoverkehr. Die SPD befürchtet eine Zunahme des Schleichverkehrs von der Bielefelder Straße in Richtung Auf der Freiheit und hält einen teuren Ausbau des Brückenbauwerks für den Autoverkehr für unsinnig.
Eine weitere Möglichkeit zur Verkürzung der Fußgängerzone, die die Stadtverwaltung im Internet-Forum zur Diskussion gestellt hat, ist die Öffnung der Lübberstraße für den Autoverkehr. »Auf dem relativ schmalen Straßenabschnitt gibt es bereits jetzt Engpässe, wenn Waren angeliefert werden. Wir befürchten eine zunehmende Gefährdung sowie letztlich Verdrängung der Fußgänger«, stellt Petra Basler, Sprecherin der SPD-Projektgruppe Verkehr, die Situation vor Ort dar. Viele Fußgänger gehen vom Parkplatz am Theater über die Lübberstraße in die Innenstadt, in der Mittagszeit seien viele Schüler dort anzutreffen.
Die Zunahme von Lärm- und Abgasen sowie des Schleichverkehrs seien auch ein ernstzunehmendes Argument gegen die Öffnung des Gänsemarktes für den motorisierten Verkehr. An dieser Stelle befürchten die Verkehrsexperten in der SPD-Fraktion die Zerstörung des Platzes als Fußgängerbereich. Die Anwohner haben ebenfalls bereits ihre Ablehnung signalisiert.
Vorstellbar und von der Verwaltung zu prüfen ist nach Ansicht der Sozialdemokraten die Schaffung einer direkten Zufahrt von der Bielefelder zur Radewiger Straße, anstatt wie bisher über die Mühlengasse. Die Rennstraße in Richtung Clarenstraße befahrbar zu machen, bringt nach Ansicht der SPD keine zusätzlichen Parkplätze, dafür aber zusätzlichen, nicht gewünschten Parksuchverkehr.

Artikel vom 28.08.2006