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Landwirte hoffen
auf besseres Wetter

Hitzeperiode im Juli macht Bauern zu schaffen

Herford (HK). Erst das kalte Frühjahr, dann der trockene Sommer und jetzt der Regen - das Wetter 2006 macht den Bauern arg zu schaffen. »Wir hoffen auf besseres Wetter, damit wir unser Getreide dreschen können«, erklärt der Vorsitzende des Landwirtschaftlichen Kreisverbandes Herford, Wilhelm Brüggemeier.

Die immer wiederkehrenden, vielerorts erheblichen Regenfällen haben die Getreideernte zum Erliegen gebracht. Doch nicht nur Trockenheit und Regen plagten die Landwirte. In diesem Jahr kam es zu überdurchschnittlichen Hagelschäden. Beim Raps liegen die Schäden beinahe bei 100 Prozent, bei Rüben um die 40 Prozent. Noch immer stehen etwa 50 Prozent des Weizens und fünf bis zehn Prozent Roggen sowie Triticale (eine Kreuzung zwischen Weizen und Roggen) auf dem Halm. »Die Ähren werden zunehmend schwarz durch Pilzbefall und zeigen bereits Auswuchsschäden«, erläutert der Vorsitzende. »Zuerst war es zu trocken, dass sich das Getreidekorn nicht richtig entwickeln konnte, jetzt muss das Korn noch teuer getrocknet werden.« Für die Landwirte ist das Nachtrocken bei den hohen Energiepreisen mit erheblichen Zusatzkosten verbunden.
Unter Dach und Fach ist die Gerste - die erste Getreideart, die ab Anfang Juli gemäht wurde Brüggemeier: »Das Getreide reifte durch die anhaltend hohen Temperaturen und geringen Niederschläge schnell.« Allerdings hat die Gerste am wenigsten unter der Trockenheit gelitten. Sie konnte mit überwiegend noch zufriedenstellenden, aber schwankenden Erträgen eingefahren werden: Auf milderen Standorten liegen die Erträge im langjährigem Mittel, während auf den Übergangs- und Höhenlagen unterdurchschnittliche Erträge gedroschen wurden.
»Im Vergleich zum Vorjahr machen die Ertragseinbußen zehn Prozent aus«, weiß der Vorsitzende. Recht spät begonnen hat aufgrund ungleichmäßiger Abreife die Rapsernte. Die Ertragseinbußen liegen bei fünf bis zehn Prozent gegenüber dem Vorjahr. Für Mais, Rüben und Kartoffeln waren die Niederschläge ein Segen. Auch für Milch- und Rindviehbetriebe brachte der Regen Entspannung. Jedoch haben Mais und Grünland vielerorts gelitten. Beim Mais sei teilweise mit Mindererträgen von 30 bis zu 40 Prozent zu rechnen. Zugleich seien die Unterschiede zwischen guten und schlechten Böden so groß wie noch nie.

Artikel vom 26.08.2006