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Schülerinnen tanzen auf neuem Parkett

Turnhallen Süd sind für 1,7 Millionen Euro saniert - gestern offizielle Übergabe

Von Bärbel Hillebrenner
Bad Oeynhausen (WB). Wo ein Jahr lang Handwerker ordentlich Krach und Dreck machen mussten, werden nun sportliche Disziplinen trainiert. Nach zwölfmonatiger Bauphase wurde die sanierte Turnhalle am Schulzentrum Süd gestern ihrer Bestimmung übergeben.

1,7 Millionen Euro hat die Stadt in die Sanierung investiert und damit sowohl für die Realschule als auch für das Immanuel-Kant-Gymnasium mehr Platz in zwei Hallen geschaffen. »Ein Neubau wäre uns um mindestens eine Million Euro teurer gekommen«, sagte Bürgermeister Klaus Mueller-Zahlmann in seiner Eröffnungsrede. Er betonte, dass nicht nur für die Schüler, sondern nun auch für den Vereinssport zusätzliche Kapazitäten angeboten werden könnten. Beide Gruppen, Schüler und Vereinssportler, mussten während der Bauzeit entweder lange Anfahrtwege zu anderen Sportstätten oder sogar Ausfälle von Trainingszeiten in Kauf nehmen. Mueller-Zahlmann: »Diese Durststrecke hat nun ein Ende.«
Nach den Plänen der Architektengemeinschaft Wiethüchter/Rinne haben Bauleiter Marco Rinne sowie Dieter Hinzmann als Leiter der städtischen Hochbauabteilung das Projekt betreut. Der umbaute Raum beider Hallen, einer Einfach- und einer Zweifachhalle, umfasst rund 20 Einfamilienhäuser, nämlich 12 500 Kubikmeter. In der großen Halle wurden auf 800 Quadratmetern und in der kleinen Halle auf nochmal 350 Quadratmetern Parkett verlegt. Der zusätzliche Raum entstand durch den Abriss der Tribüne. In die Zweifachhalle passen zwei Basket- oder Volleyballfelder.
Die Fenster sind neu und verlaufen nun nicht mehr vom Dach bis zum Boden. »Das spart Energie«, sagte Architekt Marco Rinne. Mueller-Zahlmann wies darauf hin, dass die Energiekosten die höchsten Ausgaben bei der Unterhaltung von Sporthallen verbrauchen würden. Zusätzlich sind 1,50 Meter ab Bodenfläche mit Filz und Schaumstoff gedämmt: »Das dient auch vor allem dem Schutz der Sportler«, so Marco Rinne.
Sämtliche technische Anlagen sind erneuert worden: Wasserleitungen, Heizungs- und Lüftungsanlagen, Elektroinstallationen. Fast 21 Kilometer messen allein die Kabel für Elektrik, Steuerung und Telefon.
Die Sporthalle ist rund 40 Jahre alt und hatte in der Vergangenheit erhebliche Mängel aufzuweisen. Die große Halle, genutzt von der Realschule, musste zum Schluss schon aus Sicherheitsgründen geschlossen werden. Die kleine Halle wird vom Gymnasium genutzt, das jedoch noch die große Dreifachhalle zur Verfügung hat. Ausweichstationen während der 12 Monate Bauphase waren auch die Zivildienstschule sowie die Freiherr-vom-Stein-Schule.
Dass man sich in der sanierten Halle schon wohl fühlt, bewiesen gestern zur Eröffnung die Sportler mit ihren Darbietungen. Passend zum neuen Wind, der nun in der Halle weht, sang die 9 b der Realschule unter Leitung von Silvia Rolfes das Lied »Wind of Change«. Außerdem begeisterte die 7 c mit einem Tanz. Eine Bodentanzgruppe repräsentierte indes das Kant-Gymnasium. Die Mädchen wurden für ihre Bemühungen auch belohnt: Sie brauchen keine Hausaufgaben machen.

Artikel vom 25.08.2006