26.08.2006 Artikelansicht
Ausschnitt Zeitungsausschnitt
Drucken Drucken

 

Frischer Wind bei der CDU

Herbert Jansen neuer Stadtverbandschef - Kritik an Bürgermeisterin

Von Erwin Eisfeld
Lübbecke (WB). Herbert Jansen heißt der neue Mann an der Spitze des CDU-Stadtverbandes Lübbecke. Bei seiner Wahl am Donnerstagabend im Hotel Borchard entfielen 36 von 37 möglichen Stimmen auf ihn.

Zu seinem Stellvertreter wurde ebenfalls ein Newcomer gewählt: der 32 Jahre alte Werkzeugmacher Ulf Schilberg erhielt 35 von 37 Stimmen. Nach dem Rücktritt von Dr. Wolfgang Dehne im August und der Nichtkandidatur von dessen Stellvertreter Franz-Georg Krawczyk verfügt der Stadtverband damit wieder über ein funktionsfähiges Führungsduo.
Im Rahmen der Mitgliederversammlung wurden unter der Wahlleitung von Matthias Werneburg, assistiert von CDU-Kreisgeschäftsführer Alfred Borgmann, Nadine Gerdom (33 Jahre/seit zwei Jahren Ratsmitglied) zur Schriftführerin und Hans-Werner Gerdom, Matthias Karau, Christiane Ochmann, Thomas Reichrath, Eckhard Rux und Karl-August Schlingmann zu Beisitzern gewählt. Hans Werner Gerdom wurde darüber hinaus zum Pressereferenten ernannt. Nach der Wahl zum Stadtverbandsvorsitzenden bedankte sich Herbert Jansen für das in ihn gesetzte Vertrauen und versprach, sich mit allen ihm zur Verfügung stehenden Kräften für die Sache einzusetzen. Die Schwerpunkte der im Stadtverbandsvorstand zu leistenden Arbeit sieht er in Bürgernähe, einheitlichem Auftreten der CDU und einer transparenten Öffentlichkeitsarbeit. Die Wichtigkeit dieser Themen verdeutlichte er anhand von kommunalpolitischen Ereignissen der letzten Wochen.
Die Koalitionspartner der SPD setzten mit der FDP eine Ratssondersitzung durch und dies gegen SPD-Meinung, um dem Stadtwerke-Chef eine Gehaltsanpassung zu versagen. Jansen: »Dies ist ein mehr als deutlicher Hinweis dafür, dass es in der Lübbecker Regierungskoalition unüberwindliche Hindernisse gibt. Die Chefin im Ring, Frau Bürgermeisterin Lindemann, selbst Mitglied der Gesellschafterversammlung der Stadtwerke, sagte während der Sitzung laut einem Zeitungsbericht weder Ýhü noch hottÜ und enthielt sich der Stimme.«
Herbert Jansen betonte: »Solche Glanzleistungen der regierenden Koalition müssen wir für unsere Bürgerinnen und Bürger transparent darstellen.«
Zu den Themen »Bürgernähe« und »einheitliches Auftreten der CDU« verwies er auf den so genannten Frequenzbringer für die Innenstadt. Die CDU-Fraktion und der CDU-Stadtverband haben der Bürgerschaft und den Gewerbetreibenden die Entwürfe für die Bebauung des Gänsemarktes und des ZOB vorgestellt. Mehrheitlich wird ein Frequenzbringer begrüßt. Geteilter Meinung ist man zur Standortfrage. Vor überstürzten Entscheidungen wurde gewarnt, Fachgespräche mit den Planern wurden gefordert.
Herbert Jansen stellte fest, das die Bürgermeisterin in einem Beschlussvorschlag die weiteren Planungen nur am ZOB fortführen möchte. Er kommentierte dies mit: »Na prima, Frau Bürgermeisterin, hier geht Ihre Politik 100-prozentig an der Bürgerschaft vorbei.«

Artikel vom 26.08.2006