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Drogendealer bedroht
und »Stoff« gestohlen

Drei süchtige Kunden fühlten sich betrogen

Paderborn (cawe). Das Landgericht Paderborn hat gestern morgen drei junge Männer wegen schweren Raubes und Verabredung zu einem Überfall zu Jugendstrafen verurteilt. Die gemeinsame, teilweise regelmäßige Einnahme von Marihuana wurde ihnen zum Verhängnis.
Die drei 20- und 21-jährigen Heranwachsenden aus dem Paderborner Land wurden beschuldigt, im Januar dieses Jahres einen Drogendealer in seiner Paderborner Wohnung überfallen, mit zwei Gaspistolen bedroht und festgehalten zu haben. Während zwei der drei vorbestraften jungen Männer die Wohnung durchsuchten, konnte sich der Geschädigte aus dem Griff des dritten winden und entkommen. Dennoch entwendeten die Zurückgebliebenen acht Gramm Marihuana, ein Handy, einen Discman, eine Geldbörse und zehn Euro. Zu dem Motiv sagten die Angeklagten aus, dass sie sich beim Kauf von Marihuana betrogen gefühlt hätten. Kurze Zeit nach der Tat konnten die drei Männer festgenommen werden, sie haben seitdem fast sechs Monate in Untersuchungshaft verbracht.
Für Richter Stefan Schäfer kam bei der Urteilsfindung ein weiterer Vorfall erschwerend hinzu, der sich nur fünf Tage vor dem Überfall auf den Dealer ereignete. Zwei der drei Angeklagten, sollen am 24. Januar geplant haben, ein Pizza-Taxi auszurauben. Sie änderten jedoch kurzfristig ihren Plan und bliesen ihr Vorhaben ab. Die 5.große Jugendkammer des Landgerichts Paderborn verurteilte die beiden in Kasachstan geborenen Angeklagten, die auch den »Pizzataxi-Plan« ausgeheckt hatten, zu einer Jugendstrafe von zwei Jahren und zehn Monaten. Der Dritten im Bunde kam mit zwei Jahren und vier Monaten davon.

Artikel vom 25.08.2006