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Kletternd und tanzend
Vorurteile überwinden

Sennestädter Schulen starten Projektwoche »Move it«

Von Peter Monke
(Text und Fotos)
Sennestadt (WB). Der Rasen vor dem Jugendkotten der Sportfreunde Sennestadt am Huckepackweg gleicht einem professionellen Fußball-Trainingsparcour: Gelbe und rote Hütchen sind zu umdribbeln, schmale, eng gelegte Holzlatten dienen als Orientierung bei Sprintübungen und zwei kleine Tore warten auf satte, kraftvolle Distanzschüsse.

Zwölf Mädchen absolvieren an diesem Vormittag unter der Anleitung von Inga Hermann ein schweißtreibendes Fußball-Training - die meisten von ihnen zum ersten Mal. Das Angebot ist einer von insgesamt acht Workshops, die im Rahmen des Projekts »Move it« vom Kooperationskreis »Jugend« in Sennestadt angeboten werden. Teilnehmer sind die Kinder jeweils einer Klasse der Jahrgänge sieben oder acht an der Hans-Ehrenberg-Schule, der Theodor-Heuss-Schule, der Adolf-Reichwein-Schule, der Vennhofschule und der Comeniusschule.
»Primäres Ziel ist der Abbau von Vorurteilen der Schüler gegenüber Altersgenossen der jeweils anderen Schulformen«, sagt Sigrid Nentwich, Schulsozialarbeiterin der Theodor-Heuss-Schule, die das Projekt koordiniert. Dies sei am besten möglich, wenn sich die Kinder in einer lockeren Atmosphäre außerhalb des Schulalltages besser kennen lernen könnten.
Egal ob Kanufahrt auf der Lippe, rasante Mountainbike-Tour im Teutoburger Wald, Lacrosse, Klettern oder Tennis - für eine große sportliche Vielfalt bei den Angeboten ist gesorgt. »Es soll sich möglichst schnell das Gefühl eines gemeinschaftlichen Erlebnisses entwickeln, um den Zusammenhalt der verschiedenen Schüler zu fördern und Barrieren im Kopf abzubauen«, sagt Nentwich. Besonders gut gelingt dies beim Workshop »Clip-Dance«. Esra Akdenis (20) und Yasmin Yakub (18), beide Schülerinnen der Hans-Ehrenberg-Schule, studieren hier mit einer Gruppe zu stampfenden Hip-Hop-Beats eine selbst entwickelte Choreographie ein. Da die Schrittfolgen zum Teil relativ anspruchsvoll sind, besteht in den kurzen Pausen ein erhöhter Klärungsbedarf: »Es war einfach toll zu sehen, wie schnell sich Schüler verschiedener Schulformen gegenseitig geholfen haben«, sagt Nentwich. Von Grüppchenbildung innerhalb der Workshops also keine Spur.
Am Freitag werden sich alle 120 Schüler die Ergebnisse ihrer Arbeit gegenseitig präsentieren. Für die kommenden Jahre wünscht sich Nentwich, dass nicht nur eine Klasse sondern der ganze Jahrgang jeder Schule an dem Projekt teilnehmen kann. »Es wäre schön, wenn sich dafür ein Sponsor finden ließe.«

Artikel vom 24.08.2006