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Steffensweg-Eiche fällt noch nicht

Der Umweltausschuss des Kreises hat am 4. September das nächste Wort

Von Thomas Hochstätter
Bad Oeynhausen (WB). Das Schicksal der Eiche vom Steffensweg in Oberbecksen liegt in der Hand des Kreisumweltausschusses. Wenn dieser den Baum am 4. September nicht für schutzwürdig erachtet, dann wird der Bürgermeister den Bebauungsplan umsetzen lassen müssen. Und in dem kommt die Eiche nicht mehr vor.

Das ist das Ergebnis der Sitzung des Oeynhausener Hauptauschusses von gestern Abend. Dem Beschluss, die Sache in die Zuständigkeit von Klaus Mueller-Zahlmann zu übergeben, ging eine leidenschaftliche Debatte voraus. Die Grünenvertreter Reiner Barg und Axel Nicke stimmten dagegen.
Kurt Nagel (CDU) sagte, die Angriffe der vergangenen Tage auf die Ratspolitiker beruhten auf falschen Annahmen. Niemand spiele mit verdeckten Karten. »Wir haben auch ausdrücklich beschlossen, dass der Baum dort nicht stehen bleibt«, sagte Kurt Nagel.
Peter Thielscher aus dem Planungsamt hatte die Ausschussmitglieder zunächst an die mühsame Gestaltung des Bebauungsplanes über elf Jahre erinnert. Die Erschließung des Baugebietes, das die Industriebrache an der Babbenhausener Straße verschwinden lassen soll, sei nur über eine Planstraße mit Wendehammer möglich, direkt an der Eiche entlang. Und nicht zuletzt diese Straßenbauarbeiten würden die Eiche so belasten, dass sie langfristig nicht lebensfähig wäre. Das sei der Grund, warum sie in der einstimmig beschlossenen 2005er Fassung des Bebauungsplanes nicht enthalten sei. Dass die Straße näher an die Eiche gerückt sei, liege daran, dass auf das Verwaltungsgebäude am Steffensweg Rücksicht genommen werden müsse.
Ob sich der Kreisumweltausschuss am 4. September für die Sicherung der Eiche aussprechen wird, ist ungewiss. Reiner Barg deutete an, er wisse vom Ergebnis einer Vorortbegutachtung durch die Untere Landschaftsbehörde. Klaus Mueller-Zahlmann und Peter Thielscher erklärten, sie hätten nur Kenntnis davon, dass der Baum in Vorbereitung der Sitzung in Augenschein genommen worden sei. Wilhelm Ober-Sundermeyer (FDP) erklärte, es ärgere ihn, dass Barg den Rat vorführe. »Ich will auch alle Informationen haben.«
Die kleine Hannah Nele Depenbrock, die mit ihrem Bürgerantrag die ganze Debatte ausgelöst hatte, sagte: »Wenn die Stadt ohnehin eine Entschädigung zahlen muss, weil der Baum nicht gefällt werden darf, dann können Sie doch auch gleich das betreffende Grundstück kaufen und dort einen Spielplatz bauen.« Der Bürgermeister sagte, man werde darüber nachdenken.

Artikel vom 24.08.2006