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»Roß und Reiter nennen«


Zur derzeitigen Debatte um die Neugestaltung der Eschstraße verfasst ein Leser den folgenden Brief:
»Nicht nur im Hin und Her der Leserbrieflektüre zur Eschstraße, aber besonders dabei ist mir wieder einmal etwas unangenehm aufgefallen. Es werden unterschiedliche Meinungen zu dem Thema dargestellt, die von den meisten Lesern auch als wirklich persönliche Darstellungen verstanden werden (sollen). Ich bin mir nicht sicher, ob die Leser die Darstellungen genau so werten würden, wenn sie wüssten, von welchen Interessen die Leserbriefschreiber geleitet werden, oder welchen Gruppierungen sie angehören. Zwar habe ich durch meine Tätigkeit als Fraktionsvorsitzender für die UWG Bünde sicher bessere Chancen, die Namen der Briefautoren richtig zuzuordnen, aber bei allen gelingt auch mir das nicht.
Also deshalb meine ausdrückliche Bitte an alle Leserbriefautoren: Nennen Sie doch künftig bitte Ross und Reiter! Sagen Sie, ob Sie eine Initiative unterstützen, Parteifunktionär oder Lobbyist sind!
In dem Zusammenhang möchte ich auch auf das kürzlich verteilte Flugblatt der Stadtverwaltung zur Eschstraßenrenovierung eingehen. Eine neutrale Berichterstattung der Verwaltung zu der Sachlage, zu Fakten, kann ich jederzeit unterstützen; dazu ist es auch gerechtfertigt, öffentliche Mittel einzusetzen. Bei dem hier vorliegenden Werk handelt es sich aber nach meiner Meinung keineswegs um eine objektive Information, sondern um eine Darstellung persönlicher Meinungen ausgewählter Personen. Das kann natürlich jeder machen, aber bitte nicht aus öffentlichen Kassen. Selbst wenn das rechtlich zulässig sein sollte (das sagt jedenfalls die Verwaltung), halte ich das Flugblatt in der verteilten Form für eine unzulässige Beeinflussung. Zu dieser Sache kann ich deutlich sagen, dass die Verteilung dieses Flugblattes im Namen der Stadt mit der UWG Bünde in keiner Weise abgestimmt war und weder von mir noch von der Fraktion gebilligt wird!
Wer die Meinungen der Ratsfraktionen zur Eschstraße noch nicht kennt, kann diese jederzeit auf den jeweiligen Homepages und auch auf der Homepage der Stadt nachlesen oder einfach auf die Anlage zum Stimmzettel schauen. Dort sind diese Meinungen aber auch als solche gekennzeichnet.
Zum Abschluss aber noch eine Bitte: Nutzen Sie die Abstimmung am Sonntag bitte nicht zur Abrechnung mit einer vielleicht ungeliebten Politik! Hier geht es allein um das Aussehen der Eschstraße und um Kosten für die Stadt - und das Ergebnis bindet uns für viele Jahre! Die andere Wahl kommt erst später.«
ARMIN KUSCHEL32257 Bünde

Artikel vom 24.08.2006