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Wärmedämmung immer wichtiger

Informationsabend zu Energiesparmöglichkeiten in Wohnhäusern

Warburg (WB). Zu einem Informationsabend über das Thema »Energie wirtschaftlich in Ein- und Mehrfamilienwohnhäusern nutzen« hatte die Handwerkskooperation »Hand-in-Hand-werk« Warburg zusammen mit der örtlichen Sparkasse eingeladen. Im Sitzungssaal des Geldinstitutes hatten sich zum Vortrag mit anschließender Diskussion zahlreiche Hausbesitzer, Architekten, Heimwerker und Handwerker eingefunden.

In seinem Vortrag machte Günter Voß, Geschäftsführer des Instituts für energetische Gebäudesanierung Lichtenau (IGL), anhand von Diagrammen und Schaubildern klar, dass fossile Energie, also Energie aus Kohle, Gas oder Erdöl, nur begrenzt zur Verfügung steht und daher weiter im Preis steigen wird. Nachwachsende oder alternative Energie und die erforderlichen Heizgeräte seien allerdings auch nicht billig. Dennoch müsse diese Energieart vermehrt in die Planungen mit einbezogen werden, nicht nur, um die Umwelt zu schonen, sondern auch, um gesicherte Alternativen zu importiertem Öl und Gas zu behalten.
Der Sachverständige Udo Kaiser aus dem Technologiezentrum für Zukunftsenergien Lichtenau zeigte an praktischen Beispielen die Wichtigkeit der energetischen Gebäudesanierung auf, die von qualifizierten Fach-Handwerkern in gewerkeübergreifender Zusammenarbeit durchgeführt würde. Beide Energieexperten betonten, es lohne sich, durch verschiedene Dämmmaßnahmen vom Keller bis zum Dach den Wärmebedarf von Gebäuden zu mindern.
Wichtig sei aber auch, dass »richtig« geheizt werde. Mit Thermographie-Aufnahmen seien immer wieder erschreckende Wärmeabstrahlungen festgestellt worden: Es zeige sich häufig nicht nur eine mangelhafte Dämmung der Gebäudeaußenhaut sondern auch, das zum Beispiel Bürogebäude über das Wochenende durchgeheizt würden - zum Teil sogar mit auf Kipp gestellten Fenstern.
Günter Voß nannte schließlich fünf Schritte zur Sanierung: »Erster Schritt einer energetischen Verbesserung ist eine bauliche Analyse und eine energetische Bestandsaufnahme des Gebäudes. Hieraus erfolgen Wärmeschutzmaßnahmen durch Dämmung und Optimierung der Haustechnik. Danach gilt es, den finanziellen Spielraum abzuklären, Armortisationszeiten zu berechnen und auf eventuelle Fördermittel abzustimmen.«
Der Gesetzgeber plane im Frühjahr 2007 verschiedene Energiegutachten vorzuschreiben. Der so genannte »Gebäudeenergieausweis« verlange dann von Hauseigentümern, die ihr Haus vermieten oder verkaufen wollen, sich einen derartigen Pass ausstellen zu lassen. Es gebe die Wahl zwischen einem »bedarfsorientierten Ausweis«, der vernünftige energetische Sanierungsvorschläge einschließt, und einem »verbrauchsabhängigen Ausweis«, der auf der Basis des Wärmeverbrauchs der letzten Jahre basiert. Letzterer stellt aber nur den Istwert fest und gibt keine Hinweise auf Verbesserungen.
Zum Thema Finanzierung stellte August Ernst, Berater der Sparkasse, aus dem Topf der Kreditbank für Wiederaufbau (KfW) die verschiedenen Fördermöglichkeiten vor. Er verwies besonders auf das Erfolgsmodell »CO2-Gebäudesanierungsprogramm«. Ein eigenes, regionales Programm, das bei der Sparkasse Höxter noch bis zum 31. Oktober abzufragen ist, bietet Kredite bis zu 25 000 Euro für private Modernisierungen ohne aufwändige Sicherung sofern das im Kreis Höxter ansässige Handwerk tätig wird.
Günter Schmidt, Sprecher der Kooperation »Hand-in-Hand-werk«, Warburg, kündigte abschließend weitere Informationsveranstaltung für Hausbesitzer, Planer und interessierte Bürger an. Es hätte sich gezeigt, dass die Themen Energiesparen beim Heizen, Lüften oder Dämmen oder die Auswahl der richtigen Gerätetechnik jedes für sich eine eigene Abendveranstaltung fülle.

Artikel vom 24.08.2006