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»Findus« das Leben gerettet

Marianne und Wilfried Janz päppeln wenige Wochen alten Kater auf

Von Felix Quebbemann
Espelkamp (WB). Der kleine Vierbeiner turnt im Haus der Familie Janz in Frotheim munter umher. Neugierig schaut sich »Findus« in allen Ecken der Wohnung um. Man kann dem jungen Kater förmlich anmerken, dass er sich sehr wohl fühlt.

Das sah vor ein paar Tagen ganz anders aus. Denn da wäre das wenige Wochen alte Leben von Findus -Êden Namen gab Marianne Janz dem Kater -Êbeinahe zu Ende gewesen. Marianne und Wilfried Janz erinnern sich: »Wir sind zum Stoppelmarkt nach Vechta gefahren.« Auch ihr Sohn sei mit Schwiegertochter Richtung Vechta gefahren. Bereits auf der Hinfahrt hätten die beiden zwischen Pr. Ströhen und Wagenfeld mehrere Katzen am Straßenrand gesehen. Auf der Rückfahrt gegen 0 Uhr seien Sohn und Schwiegertochter nochmals an der Stelle vorbei gefahren und hielten jetzt an. Die Mutter von Findus lag tot auf der Straße. Und der kleine Findus saß am Straßenrand und trauerte. Ein drittes Kätzchen war ebenfalls tot.
Sohn und Schwiegertochter überlegten nicht lange und nahmen Findus mit, um zumindest ihm das Leben zu retten. Sie riefen bei Marianne Janz an und erklärten ihr die Geschichte. Da ihr Sohn die Katze nicht behalten konnte, waren Marianne und Wilfried Janz gerne bereit, den Kater aufzunehmen. »Es war ein Elend, wie er aussah«, so Marianne Janz. Findus wog gerade 200 Gramm, war verfloht und geschwächt. Hinweise auf den Vorbesitzer gab es keine. Wahrscheinlich seien die Katzen ausgesetzt worden, vermutet Marianne Janz.
Umgehend fuhr die tierliebe Frau mit Findus zum Tierarzt. »Das rechte Auge war zugeschwollen und Findus litt an Katzenschnupfen.« Marianne und Wilfried Janz sorgten dafür, dass der Vierbeiner wieder zu Kräften kam. Überlegungen, Findus ins Tierheim zu geben, wurden schnell verworfen. Das Ehepaar entschied sich, den Kater selbst aufzupäppeln. Findus dankte Wilfried und Marianne Janz, indem er schnell wieder gesund wurde. Aber leider konnten sie dem kleinen Kater auch keine dauerhafte Bleibe bieten, denn Marianne und Wilfried Janz haben einen Schäferhund, und der würde sich mit der Katze gar nicht verstehen.
Doch ein anderes Schicksal eröffnete Findus eine neue Möglichkeit. »Eine befreundete Familie aus dem Hessischen hatte vor kurzem ihren Kater durch einen Unfall verloren. Als wir ihnen erzählten, dass wir für Findus ein neues Zuhause suchen, haben sie sofort gesagt, er könne zu ihnen kommen.« Also setzten sich Marianne und Wilfried Janz ins Auto und fuhren drei Stunden nach Hessen, um dem Kätzchen, das mit seinen weißen Pfötchen und der weißen Brust wirklich zum Schmusen aussieht, ein Heim zu geben. Und dort wird sich Findus sicher sehr wohl fühlen. »Er ist Menschen bezogen und schnurrt einem um die Beine herum«, sagt Marianne Janz mit etwas Wehmut in der Stimme. Denn ihr ist Findus sehr ans Herz gewachsen.

Artikel vom 24.08.2006