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Lübbeckes »gute Stube« wird teurer

Miete für Stadthalle steigt zum 1. Januar 2007 um 25 Prozent - nach Nutzungsart gestaffelt

Lübbecke (ee). Die Anmietung der Stadthalle Lübbecke wird zum 1. Januar 2007 um 25 Prozent teurer. Damit soll das Defizit des Hallenbetriebes auf jährlich rund 250 000 Euro reduziert werden.

Der Ausschuss für Sport und Kultur hat die Tarifanpassung mit 10:4 Stimmen beschlossen. Die Gegenstimmen stammten dabei von der CDU, das letzte Wort in dieser Frage wird am 14. September der Stadtrat sprechen.
CDU-Ratsmitglied Walter von Wolffersdorff befürchtete durch die Tariferhöhung negative Auswirkungen: »25 Prozent sind zu viel«. Eine saubere Aufarbeitung des Tarifgefüges sei bis heute nicht geschehen. Dem hielt Bürgermeisterin Susanne Lindemann entgegen, dass die Verwaltung zurzeit ein Konzept für Gebäudemanagement erarbeite. Ziel sei u.a. die Energieeinsparung. Die Hauptschule und zwei Grundschulen seien von der Energieagentur bereits untersucht worden. Mit einer Umsetzung des Konzeptes sei aber erst in fünf bis zehn Jahren zu rechnen, sagte sie voraus.
Verwaltungsmitarbeiter Ulrich Schütte merkte an, dass man die 25-prozentige Erhöhung auch in Bezug auf die lange Zeit des derzeit gültigen Tarifs sehen müsse: die letzte Erhöhung liege immerhin 18 Jahre zurück. Im Vergleich mit Nachbarstädten sei die Anmietung der Stadthalle sehr preisgünstig. Diese Einschätzung setzte sich im Ausschuss mehrheitlich durch. Es könne nicht sein, dass zum Beispiel die Anmietung der integrierten Begegnungsstätte Stockhausen - in der diese Sitzung auch stattfand - 225 Euro koste, während die Stadthalle (großer Saal) bereits für 240 Euro inklusive Nebenkosten und Reinigung zu haben ist.
In der alten Tarifstruktur hatten die Mieter zahlreiche Leistungen kostenfrei erhalten, was sich künftig ändern wird: es wurde keine Reservierungsgebühr erhoben, die Nutzung der Umkleideräume im Keller der Stadthalle war umsonst, ebenso wurden bislang über die normale Grundreinigung hinausgehende und erforderliche Reinigungsarbeiten nicht gesondert berechnet. Durch die Anhebung der Tarife rechnet die Stadt mit Mehreinnahmen von 20 bis 25 Prozent.
Neu: Unterschieden wird künftig auch nach Nutzungsart. 2005 wurden Pachteinnahmen in Höhe von 52 400 Euro erzielt. Die Auslastung war gut: In der Stadthalle fand 2005 an 193 Tagen eine Nutzung statt, im ersten Halbjahr 2006 wurde die Stadthalle bereits an 119 Tagen genutzt.
l Die wichtigsten neuen Tarife (alte in Klammern): Bei Veranstaltungen mit Eintrittsgeld ganze Stadthalle inkl. aller Räume und Restaurant 700 Euro (560), nur großer Saal 375 Euro (300); ohne Eintrittsgeld Stadthalle komplett 550 Euro (485), nur großer Saal 300 Euro (240).

Artikel vom 24.08.2006