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Scharfe Patienten-Einblicke
von der Locke bis zur Socke

Neuer Computertomograph ist bestes Gerät am Markt

Von Rüdiger Kache (Text und Foto)
Paderborn (WV). Als erste Klinik in Ostwestfalen-Lippe hat das St. Vincenz-Krankenhaus einen Computertomographen für die reguläre Patientenversorgung in Betrieb genommen, der die Röntgendiagnostik revolutioniert und bisher nie gekannte Detaileinblicke in den menschlichen Körper ermöglicht: schneller, schonender und schärfer.

Das Krankenhaus hat hierzu über eine Million Euro investiert. Für die Diagnostik von Erkrankungen unter anderem der Gefäße, des Darms und auch des Herzens sei dies ein Meilenstein, so Hauptgeschäftsführer Dr. Josef Düllings. Die Untersuchungsverfahren könnten zudem mit einer geringeren Strahlendosis eingesetzt werden. Über 700 Untersuchungen seien bereits durchgeführt worden.
Die neuartige Technik ermöglicht nach Aussage des Ärztlichen Direktors und Chefarztes der Abteilung für Radiologie, Privatdozent Dr. Wolfgang Krings, in allen Körperregionen Schichtaufnahmen mit bisher nicht gekannter Detailgenauigkeit. In 0,35 Sekunden erzeugt das Geräte 64 Schichtbilder des Körpers gleichzeitig. Es ist damit das derzeit schnellste Gerät auf dem Markt. Dies wirke sich auch auf die Möglichkeit der früheren Erfassung bösartiger Erkrankungen aus. Für schwer kranke Patienten bedeute die hohe Geschwindigkeit eine deutlich geringere Belastung. Patienten können mit der Technik ohne gefährliche Umlagerungen von »der Locke bis zur Socke« in wenigen Minuten untersucht werden.
Aufwändige dreidimensionale Bilder ermöglichen dem Chirurgen die Beurteilung der Organe aus allen Raumrichtungen und erlauben so eine detaillierte Planung der Operation. Virtuelle »Flüge« durch den Darm bieten ähnliche Einblicke wie die Endoskopie, allerdings ohne schmerzhafte Einbringung von Instrumenten.

Artikel vom 24.08.2006