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Machtkampf zwischen Kirche und Staat

Gruppe aus dem Kirchenkreis besucht eindrucksvolle Canossa-Ausstellung in Paderborn


Löhne (sto). Eine virtuelle Reise zu einem der dramatischsten Wendepunkte des Mittelalters haben 50 Teilnehmer an einer Fahrt des Kulturreferates im Kirchenkreis Vlotho erlebt: Der Besuch der dreiteiligen Ausstellung »Canossa 1077 - Erschütterung der Welt« in Paderborn ermöglichte es, sich in eine Zeit zurück zu versetzen, in der der Machtkampf zwischen Kirche und Staat im Hochmittelalter am Wendepunkt stand.
An drei Ausstellungsorten, dem Museum in der Kaiserpfalz, der Städtischen Galerie am Abdinghof und im Erzbischöflichen Diözesanmuseum haben die Besucher ein facettenreiches Panorama von Kunstgegenständen und Kulturzeugnissen betrachtet, mit deren Hilfe man Aspekte der Kunst-, Kirchen- und Kulturgeschichte jener Epoche nachvollziehen kann. Eine Fülle kostbarster Exponate, die aus Europa und den USA für die Ausstellung zusammengeführt worden sind, verdeutlicht mit Hilfe der Goldschmiedekunst, der Buchmalerei und der Monumentalskulptur den Geist der Epoche, die die folgenden Jahrhunderte bis in die Gegenwart hinein nachhaltig geprägt hat. Der Vergleich der Originale, deren Betrachtung schon einen ästhetischen Genuss bereitet, lässt Zusammenhänge sichtbar werden und Entwicklungslinien der Kunst am Aufgang der Romanik erkennen.
Neben diesen Zeugnissen aus Kunst und Kultur vermitteln auch archäologische Funde, Urkunden, Inszenierungen und Modelle ein faszinierendes und lebendiges Bild jener widersprüchlichen Epoche. Eine eigene Abteilung ist auch dem Nachleben, dem »Mythos Canossa«, mit seinen Auswirkungen bis in die Gegenwart gewidmet.
Die Teilnehmer wurden in zwei Gruppen aufgeteilt und sachkundig durch die Ausstellung geführt. Danach gab es im Gemeindehaus der Abdinghofgemeinde die Möglichkeit, sich bei Waffeln und Kaffee zu stärken, und vor der Heimfahrt in der Krypta der Abdinghofkirche einen Wochenschlussgottesdienst zu besuchen.

Artikel vom 23.08.2006