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Der Bundestrainer
entschuldigte sich

RSV-Fahrer Felix Schäfermeier stark in Münster

Von Gunnar Feicht
Gütersloh (WB). Am Ende fehlten ihm 17 Sekunden zu seinem bisher größten internationalen Erfolg: Felix Schäfermeier (RSV Gütersloh) hat bei der hochkarätig besetzten Münsterland-Rundfahrt der Radsport-Junioren den dritten Rang der Gesamtwertung belegt.

Nach dem Verlauf der letzten und schwersten von insgesamt vier Etappen musste man sogar von einem verpassten Triumph sprechen, denn der 18-jährige Versmolder war als aktivster Fahrer der 125 km rund um Ibbenbüren in zwei Spitzengruppen vertreten, fuhr lange Zeit »virtuell« im Spitzenreiter-Trikot und wurde ausgerechnet durch die Nachführarbeit der BDR-Nationalmannschaft in der Verfolgergruppe um den möglichen Gesamtsieg gebracht.
»Natürlich bin ich enttäuscht. Aber andererseits freue ich mich auch über den dritten Platz. Ich habe auf knapp 300 Rennkilometern etliche Fahrer hinter mir gelassen, die kurz zuvor bei der WM gestartet waren, außerdem den zweiten Platz in der Berg- und den dritten in der Sprintwertung der Rundfahrt belegt«, so der NRW-Meister.
Bundestrainer Patrick Moster entschuldigte sich bei Schäfermeier, denn die Taktik, durch die Führungsarbeit im Hauptfeld einen Nationalfahrer aufs Podium zu bringen erwies sich als Fehlschlag, der nur dem Niederländer Coen Vermelfoort nützte: Er verteidigte die Gesamtführung, die er beim Zeitfahren erkämpft hatte. Die Plätze zwei und drei belegten Alex Schmitt und Schäfermeier (17 Sekunden Rückstand), beide aus der NRW-Landesauswahl.
Auf der schweren 12,5-km-Runde durch den Teutoburger Wald zum Abschluss fuhr Schäfermeier bereits Mitte des Rennens in einer Spitzengruppe (erst vier, dann acht Fahrer), die aber nicht richtig harmonierte. Nach dem Zusammenschluss und einer Attacke zweier Belgier griff Felix Schäfermeier mit dem Norweger Ole Harvardsholm erneut aus dem Hauptfeld an, schaffte den Anschluss zu den beiden Spitzenreitern und fuhr mit der Vierergruppe vor Beginn der letzten 20 km fast eine Minute Vorsprung auf die Verfolger heraus.
Wegen des hohen Tempos der deutschen Nationalfahrer und des Geamtführenden Vermelfoort rettete das Quartett am Ende nur 17 Sekunden Plus ins Ziel. Schäfermeier wurde hinter den beiden Belgiern Etappendritter.
Am ersten Tag (knapp 80 km in Ahlen) hatte der Versmolder in einer achtköpfigen Spitzengruppe den fünften Rang belegt. Beim Zeitfahren in Beckum (9,6 km) war er mit 25 Sekunden Rückstand auf Platz zwölf gefahren und hatte auf der zweiten Etappe des Tages in Coesfeld (97 km) in der Gruppe mit allen Favoriten ebenfalls den zwölften Rang erreicht.
Zuvor hatte der Top-Nachwuchsfahrer seine Saisonsiege Nr. acht und neun erkämpft: Bei der Hammer City-Nacht gewann er das Rundstrecken-Rennen der Junioren im Spurt, in Nettetal ließ er seinen zwei Fluchtgefährten auf der Zielgeraden keine Chance.

Artikel vom 23.08.2006