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Sachsenlager war
Besuchermagnet

Ausstellung und Schlemmerdorf


Von Oliver Schwabe (Fotos) und
Kerstin Sewöster (Text)
Kreis Herford (BZ). Der Geruch vom offenen Holzfeuer zieht über den Kirchplatz, die Leinenzelte sind mit groben Stricken und geschmiedeten Haken fixiert und überall sind Menschen in farbenfrohen, aber altertümlichen Gewändern unterwegs - zu staunen gab es viel beim großen Fest anlässlich der Wiedereröffnung des Widukind-Museums. Das historische Sachsenlager war ein echter Publikumsmagnet. Aus Hildesheim, Hannover und Wuppertal waren die Menschen gekommen, um dabei zu sein. Auch zahlreiche Herforder fanden den Weg in die Widukind-Stadt, die mit dem sanierten Museum einmal mehr ihren Namen verdient. »Wir haben mit 2000 Besuchern gerechnet, aber es sind deutlich mehr gekommen«, strahlt Festorganisatorin Monika Guist. Gastronom Manfred Brünger zeigte sich ebenfalls mehr als zufrieden. Schon am frühen Nachmittag mussten die fünf am Schlemmerdorf beteiligten Restaurants Nachschub besorgen; das Kuchenbuffet im Gemeindehaus war schon vor der Kaffeezeit leergeräumt.
Auch im Bastelzelt, in dem Kinder ihre eigenen Ketten und zum Beispiel Wachstäfelchen fertigen konnten, herrschte den ganzen Nachmittag über Platzmangel.
Das Leben im frühen Mittelalter wurde vielfältig dargestellt: angefangen von historischen Musikinstrumenten, die Tina und Peter Ausländer aus Vlotho in der Stiftskirche ausstellten, bis hin zu Glasperlen. Dass die frühe Schmiedkunst eine schweißtreibende Angelegenheit war, davon konnten sich die Besucher ebenso überzeugen wie von der mühevollen Arbeit des Netze-Knüpfens. Besonders gefreut haben sich die Veranstalter über die große Resonanz auf die Ausstellung. Vor dem Museum bildete sich während des ganzen Tages eine Schlange. Die Besucher zeigten sich beeindruckt und versicherten wieder kommen zu wollen - »wenn es etwas leerer ist«. Viel Aufmerksamkeit wurde der Grabstelle gewidmet, in der Nachbildungen der drei in den 70-er Jahren gefundenen Skelette liegen.

Artikel vom 23.08.2006