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Was die Fahrgäste meinen

»Pro Bahn« zu »Busse raus aus der Fußgängerzone«

Paderborn (WV). In der Diskussion über den Busverkehr in der Innenstadt hat sich nun der Fahrgastverband »Pro Bahn« zu Wort gemeldet. »Wir rufen alle Fahrgäste auf, sich am Meinungsbildungsprozess zu beteiligen«, meint Sprecher Michael Hecker und verweist auf die Internetseite der Stadt.
Nicht nur für »Pro Bahn« sei es spannend zu wissen, wie den Busnutzern die »verkehrlich funktionierende Lösung« gefällt. Das vorgestellte Gutachten wolle man aber erst später, nach sorgfältiger Bearbeitung und Beratung, abschließend kommentieren. Allerdings sei für den Fahrgast ohnehin kaum nachvollziehbar, wie sich die Situation zukünftig konkret darstelle. Klar sei aber jetzt schon, dass viele Gegebenheiten nicht ausreichend Beachtung gefunden hätten. So vermisst der Fahrgastverband den Verbleib von 128 Bussen der BahnBusHochstift (BBH), die seit Ende 2003 von Borchen/Wünnenberg/Lichtenau kommend die Zentralstation ansteuern, dort wenden, um dann den Bahnhof zu erreichen. Sollte die Zentralstation im Zusammenhang mit einer Linienführung über den Liboriberg aufgegeben werden, müsse Fahrgästen und Schülern in Richtung Borchen der Weg zum Bahnhof zugemutet werden, da am Westerntor vom Bahnhof stadtauswärts keine Haltemöglichkeit mehr besteht.
Die Umlenkung der mit dem Bundesumweltpreis ausgezeichneten Busflotte des Padersprinters mit weniger Schadstoffen in der Innenstadt zu begründen, hält der Verband ebenfalls für abenteuerlich. Auch der Bau des Bahnhaltepunktes Rosentor, dem im alten Stadtentwicklungsbericht noch eine Schlüsselfunktion beigemessen wurde und der auch im Gutachten immer wieder auftaucht, erscheint »Pro Bahn« angesichts leerer Kassen höchst unwahrscheinlich. Zudem müsse in diesem Fall der Bahnhof Kasseler Tor wegen der räumlichen Nähe aufgegeben werden, was nicht nur vielen Studenten der Paderborner Uni zunehmend Sorge bereite. »Interessant ist«, so Hecker, »dass sich vieles seit der Herausnahme der Busse aus der eigentlichen Fußgängerzone im Jahr 1976 wiederholt.«

Artikel vom 22.08.2006