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Kreis unter die Arme greifen

Gemeinde übernimmt Vorfinanzierung bei Bau von zwei Verkehrskreiseln

Hiddenhausen (gb). Weil die Gemeinde dem Kreis finanziell unter die Arme greift, können ab Anfang Oktober zwei Verkehrskreisel an der Unteren Talstraße gebaut werden.

Da der Kreis wegen einer Eingabe der Kommunen (gegen die Erhöhung der Kresiumlage) in der vorläufigen Haushaltsführung ist, übernimmt die Gemeinde nun einen Kreisanteil in Höhe von 110 000 Euro. Die Vorfinanzierung endet, sobald der Kreis mit einem genehmigten Haushalt wirtschaften kann. Je früher das der Fall ist, desto wahrscheinlicher wird, dass die Gemeinde gar nicht in Vorleistung treten muss.
Die Einzelheiten erläuterten gestern Landrätin Lieselore Curländer, Bürgermeister Ulrich Rolfsmeyer, Lothar Bekemeier, Leiter des Immobilienmanagements beim Kreis und Andreas Homburg, Leiter des Amtes für Gemeindeentwicklung.
Curländer (CDU) lobte Rolfsmeyer (SPD) dafür, dass er die Initiative ergriffen und das Modell realisiert habe. Per Dringlichkeitsbeschluss, den CDU-Fraktionsvorsitzender Birger Kuloge-Aßmann mitunterzeichnete, wird das Geld zur Verfügung gestellt. Die Summe ist durch Mehreinnhamen bei der Gewerbesteuer gedeckt.
Seit 1999 befasst sich die Politik mit den Kreiseln. An der Einmündung Birkenstraße entsteht ein im Durchmesser 36 Meter großes Rondell, an der Einmündung Eilshauser Straße ein 32 Meter großes Rondell. 590 000 Euro kosten die Kreisel, 320 000 Euro die Erneuerung der Rad- und Fußwege. Außerdem werden die Fahrbahnbeläge an der Eilshauser Straße und an der Unteren Talstraße erneuert. Das Land übernimmt fast 75 Prozent der Ausgaben, der Kreis insgesamt 220 000 und die Gemeinde annähernd 100 000 Euro.
Mit dem Bau soll am 4. Oktober begonnen werden. Bekemeier will den Firmen eine Bauzeit von acht Wochen auferlegen.
Die Vorfinanzierung stelle eine Ausnahme dar, betonte Landrätin Curländer. Der Kreis bewirtschaftet 175 Straßenkilometer. Jährlich werden etwa 900 000 Euro für die Straßensanierung zur Verfügung gestellt.
Sorgen bereitet die unaufhörliche Zunahme des Schwerlastverkehrs, zumal die Achslast in Zukunft 13 Tonnen betragen darf. Dem ist der ältere Straßenunterbau in der Regel nicht gewachsen. Die Folge ist immer weiter steigender Reparaturbedarf.

Artikel vom 22.08.2006