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Für den noch fehlenden Wasserlauf auf den Bürener Marktplatz gibt es nun einen Alternativvorschlag, gefertigt von Rick Pasa (Hamburg). Als Montage hat er seine Idee schon einmal in die Marktansicht kopiert.

Brunnenentwurf soll
Bewegung ausdrücken

Alternativvorschlag zur Gestaltung des Marktplatzes

Von Heinz-Peter Manuel
Büren (WV). Wie geht es weiter auf dem Bürener Marktplatz? Diese Frage stellen sich - seit dem Ende der Bauarbeiten in Bürens guter Stube vor Jahresfrist - seither viele Menschen. Ein Knackpunkt dabei ist sicherlich der Wasserlauf, der sich vom Marktplatz in Richtung Burgstraße schlängelt. Öffentlich bekannt ist bisher nur der Vorschlag des Paderborner Architekten Hubert Krawinkel. Doch es gibt Alternativen.

So hat sich der aus Hamburg stammende Schau-Werbe-Gestalter Rick Pasa, nachdem er sich die Situation vor Ort angesehen hat, seine Gedanken zu einer möglichen Gestaltung gemacht. Mitarbeiter der Stadtverwaltung und einige Mitgliedern des Arbeitskreises »Stadtplanung« haben bereits vor Wochen erste Grobskizzen seiner Ideen gesehen. Nun hat er auch ein Modell erstellt, dessen Ablichtungen dem WESTFÄLISCHEN VOLKSBLATT vorliegen. Der Entwurf ist sicherlich dazu angetan, die Diskussionen um die Gestaltung, die dann über etliche Jahre den Markt prägt, auf eine breitere Basis zu stellen.
Das Objekt, so schreibt der auf die Präsentation von Betrieben spezialisierte Grafik-Designer, sei ein Verbindungspunkt zwischen der »Fläche Marktplatz« und der »Linie Burgstraße«. Um eine gewisse Aufenthaltsqualität zu erzielen, müsse die Gestaltung Aufmerksamkeit erregen. »Das Wasserspiel ist daher im Hinblick auf die sinnliche Wahrnehmung so gestaltet, dass es als optischer, akustischer und als fühlbarer Reiz für alle erkennbar und wahrnehmbar ist«, schreibt Pasa. Es rufe Emotionen hervor.
Der zentrale Ort Bürens sei gekennzeichnet durch eine hohe Funktionalität, die sich in erster Linie in der Anwesenheit von Menschen zeige. Diese Präsenz sei verbunden mit Bewegung in den unterschiedlichsten Formen.
Diesen Ansprüchen versucht das Objekt gerecht zu werden: Im »Kopf« des Wasserspiels, also im zum Marktplatz gerichteten annähernd quadratischen Teil, soll eine etwa 2,20 Meter hohe quadratische Glasstele leicht schräg in eine Edelstahlwanne gestellt werden, in der Wasser als Symbol der Bewegung fließt. Beidseitig dieser Glasstele sollen zwei 25 Zentimeter breite gebogene Edelstahlbänder angebracht werden, über die austretendes Wasser läuft und durch Öffnungen in den Bändern wie ein Vorhang in die Edelstahlwanne rinnt.
Dabei sieht Pasa die Stele als »Fixpunkt« für die Stadt, an zwei Seiten tangiert vom Wasser der Alme und der Afte. Das Wasser sammelt sich und fließt mäandrierend weiter durch eine hügelige Landschaft mit Höhen und Tälern, symbolisiert durch Kleinpflaster heimischen Materials. Das Ganze wird in Pasas Modell umsäumt von Orten (Glaswürfel) und Menschen in Bewegung, die die Dynamik der Gesamtstadt verkörpern.
Pasa: »Die Glasstele und die Glaswürfel sind farbig beleuchtbar, bilden so einen Orientierungspunkt im Dunkeln, geben optischen Halt und wirken so lebendig, zumal die Farben wechseln können.«
Die »Menschen« sind stilisierte Figuren aus Edelstahl gebogen mit einer mattierten Glasscheibe als »Korpus«, sichtbar, aber nicht durchsichtig. Sie sind drehbar mittels Rotationsgelenk, um sie erlebbar und anfassbar zu machen, sie zu bewegen und somit unterschiedliche Blickwinkel und Eindrücke zuzulassen.
Die Glaswürfel entlang der Lebensader »Wasser« sind »besitzbar« und beleuchtet. Sie symbolisieren die Ortschaften Bürens.
Der Wasserlauf als Rinne besteht aus Edelstahl, kann als Wasserband beleuchtet sein und wird gesäumt durch Kleinpflaster.
Weitere Figuren seien als »Bezugspunkt« an jedem anderen beliebigen Standort vorstellbar, um einen räumlichen und visuellen Zusammenhang zwischen »Wasserspiel« und anderen Bereichen zu schaffen und den Marktplatz so zu beleben. Als mögliche Standorte sieht Pasa das Podest über der WC-Anlage, an der Bushaltestelle oder am Weg zum Kirchplatz.

Artikel vom 23.08.2006