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Zu Gast unter Freunden

Ansgar Wimmer eröffnet Kunstausstellung

Gütersloh (ch). »Wann haben Sie sich zum letzten Mal geküsst? Wann waren Sie zuletzt ohne Grund auf einem Friedhof?« Mit diesen Fragen eröffnete am Donnerstagabend der ehemalige Gütersloher Kulturdezernent Ansgar Wimmer im Beisein des Künstlers Pozerskis, der Bürgermeisterin Maria Unger sowie rund 100 Gästen die Fotoausstellung im Verhoffhaus des Gütersloher Kunstvereins.
Wie auf Heimaturlaub sei er, so Wimmer, der sich genau an diesem Ort vor fast zwei Jahren von Gütersloh verabschiedete. Seitdem ist er im Vorstand der Alfred-Toepfer-Stiftung F.V.S. in Hamburg und seit einem Jahr deren Vorstandsvorsitzender. In der Tradition seiner früheren Tätigkeit sei es ihm »eine Freude, nicht mit leeren Händen zurückzukehren, sondern Kultur nach Gütersloh zu bringen«.
Die Fotos des litauischen Fotografen gewannen 1990 den litauischen Nationalpreis, die höchste künstlerische Auszeichnung des Landes, und 2004 den Gottfried-Herder-Preis der Universität Wien, der durch die Toepfer-Stiftung vergeben wird. Doch was soll die Ausstellung in der Dalkestadt? Wimmer nannte es die Begegnung mit dem anderen, dem unbekannten östlichen Nachbarn. »Dies geschieht auf eine sehr ehrliche, den Menschen in den Mittelpunkt stellende Fotografie«, betonte Ansgar Wimmer im Gespräch mit dem WESTFALEN-BLATT.
Und wie sieht seine Bilanz nach zwei Jahren Hamburg aus? »Die Hansestadt sei ein dankbares Pflaster für Kulturarbeit«, der Freiheitsgrad sei größer in seiner neuen Tätigkeit. Es gibt nicht mehr das Abstimmen in den vielen Sitzungen und Ausschüssen. Mit der Neuorientierung der Stiftung hin zu neuen Projekten und Zielen, unter anderem der längerfristigen Zusammenarbeit mit Künstlern über die Preisverleihung hinaus, ist damit in Gütersloh ein Schritt getan. Und: »Ich freue mich sehr hier zu sein«, sagte Ansgar Wimmer, »als Gast unter guten alten Freunden«.

Artikel vom 22.08.2006