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Aus Briefen an die Redaktion

Kirmes fordert viel
Anwohner-Toleranz
Als Anwohner und Hausmeister der Grundschule Dorf äußert sich unser Leser Horst Kamp zur Dorfkirmes am vergangenen Wochenende. Diese hat bei ihm einen »bitteren Beigeschmack« hinterlassen.

Ich gönne jedem den Spaß auf der Kirmes und nehme auch gerne Einschränkungen meines Lebensraumes für eine solche Veranstaltung in kauf. Da ein Fahrgeschäft direkt gegenüber meiner Wohnung aufgestellt war, bin ich zunächst auf den neuesten Stand der aktuellen Musik gebracht worden. Meine Kinder freut es sowieso, da sie durch den Lärm automatisch länger aufbleiben konnten.
Doch die Hinterlassenschaft einiger Kirmesbesucher und die Szenen auf dem Gelände der Grundschule bedürfen großer Toleranz. Mehrere geleerte Flaschen Wodka, Whisky, Rum und Bier sowie unzählige Zigarettenkippen und -schachteln lassen auf den großen »Spaß« schließen, den die meist jugendlichen Kirmesbesucher am Wochenende hatten.
Klar mussten diese Mengen an Alkohol auch irgendwie wieder raus und der Weg zu einer öffentlichen Toilette war offenbar zu weit. Für die Eltern der betroffenen Jugendlichen ein Tipp: Sollte ihr Kind in einem Rauschzustand von der Kirmes gekommen sein, so kann es am Alkohol, an zu vielen Fahrten im Karussell oder aber an der »Zigarette« liegen, die in fröhlicher Runde kreiste.
Eine Entschuldigung gilt den Kindern und Eltern, die mir besorgt am Samstag von den vielen sich betrinkenden Jugendlichen berichteten und an die Radfahrer, die Sonntag ihren Unmut über die vielen Scherben äußerten. Am Wochenende habe ich zwar frei, bin aber trotzdem bemüht, auch meinen Teil zum Erfolg eines Festes in Steinhagen beizutragen. Deswegen habe ich wenigstens den Unrat auf dem Schulgelände beseitigt. Gegen die anderen, sich auch außerhalb der Kirmes abspielenden Szenarien sehe ich mich außerstande alleine anzukämpfen!
Zurück zum Erfolg der Kirmes: Gemessen an Zahlen dürfte die Kirmes ein Erfolg gewesen sein. Als Anwohner sind mir aber die Randerscheinungen zu diesem Erfolg wieder ein zu hoher Preis! Als Hausmeister sage ich danke für die Überstunden, auf die ich aber gerne verzichte. Eine tolle Veranstaltung und pures Vergnügen haben für mich andere Faktoren!
Horst KampPestalozzistraße 133803 STEINHAGEN

Artikel vom 22.08.2006