WDR-Serie: Anwesen der Familie Jakobs Schauplatz von »Paulas Sommer«
Von Sylvia Rasche Warburg (WB). »Hey, soll ich Juri von Dir grüßen?« Finn rauscht auf seinem Quad haarscharf an Paula vorbei. Die zieht sich wortlos in ihren Ballettraum zurück. Fünf-, sechsmal geht das so. Dann ist die Szene im Kasten. Auf dem Georgenhof der Familie Jakobs in Diemelstadt sowie in Warburg dreht die Hamburger Produktionsfirma NordMovie derzeit die mehrteilige WDR-Serie »Paulas Sommer«. So glücklich ist »Paula« (Maria Vogt) zumindest zu Beginn der neuen WDR-Serie »Paulas Sommer« nicht. Ihr Vater stirbt, sie muss zur Mutter auf einen Pferdehof und lernt hier »Juri« (Eric Bouwer) kennen. 40 Drehtage stehen bis Mitte Oktober auf dem Programm. 2007 soll die Familienserie gesendet werden. Paula (15) nimmt Ballettunterricht, wächst bei ihrem allein erziehenden Vater, einem Musiker, auf - und hasst Pferde. Als der Vater stirbt, zieht Paula zu ihrer totgeglaubten Mutter, die die Familie lange verlassen hat und mit einem Gestütsbesitzer verheiratet ist. Auf dem Hof muss sie sich mit der »neuen« Familie, den Filmgeschwistern Finn und Fee sowie Finns bestem Freund Juri, arrangieren. »Paula ist in einer anderen Welt groß geworden, kann sich zunächst nur schwer an das neue Leben auf dem Gestüt gewöhnen und richtet sich dort einen eigenen Ballettraum ein. Mehr verraten wir nicht. Schließlich soll es vor dem Fernseher spannend bleiben«, erklärt Aufnahmeleiter Thomas Krätzig. Regisseurin Brigitta Dresewski (»Freunde fürs Leben«, »Die Kinder vom Alstertal«) und ihr Team verzichten komplett auf Studio-Aufnahmen. Gedreht wird ausschließlich an den Schauplätzen vor Ort. »Der Georgenhof ist ein Schmuckstück. Wir haben uns etwa zehn Gestüte angesehen, bis wir uns für diesen Drehort entschieden haben«, berichtet Thomas Krätzig. Das führt unter anderem dazu, dass Familie Jakobs demnächst für ein paar Tage ihre Küche räumen muss. »Wir drehen alle Küchenszenen nacheinander ab und haben dafür drei Tage vorgesehen«, erläutert Krätzig. Tochter Anna-Maria Jakobs (Deutsche Vizemeisterin Springreiten 2005) nimmt die Sache gelassen: »Wir wussten ja, was auf uns zukommt. Außerdem ist es spannend, mitzuerleben, wie die Serie bei uns direkt vor der Haustür entsteht.« Ihr Vater, der Warburger Bauunternehmer Hermann Jakobs, hat die landschaftlich herrlich gelegene Anlage Ende 1997 vom Land Hessen gekauft und zu einem modernen Gestüt umgebaut. Schauspieler Oliver Moser (»Finn«), bekannt als »Felix Flöter« aus der Lindenstraße, hat die Vorzüge des Drehortes bereits erkannt. »Hier ist es absolut ruhig. Man kann konzentriert arbeiten. Ganz anders als in der Stadt«, erzählt der 19-Jährige. Seine beiden Serien-Kollegen Eric Bouwer (»Juri«) und Sarah Alles (»Fee«) waren zuletzt in »Tessa - Leben für die Liebe« im ZDF zu sehen. Hauptdarstellerin Maria Vogt (»Paula«) gehört zum Ensemble des Würzburger Main-Franken-Theater, wirkte aber auch schon in mehreren Fernseh-Produktionen (»Wilsberg«, »SK Kölsch«) mit. Paulas Mutter wird von Saskia Fischer gespielt, Enkeltochter von Johannes Heesters. Ehemann Jochen wird von Johannes Steck (Dr. Kreutzer aus der Sachsenklinik) verkörpert. In den kommenden Wochen dreht das Filmteam auch einige Szenen direkt in Warburg. »Wir schaffen etwa acht bis neun Minuten Sendezeit am Tag. Das ist schon wirklich viel. Bei einem Kinofilm kommen gerade mal zwei Minuten pro Drehtag zusammen«, erzählt Eric Bouwer (»Juri«). Dabei wünscht sich das Filmteam bis Mitte Oktober vor allem eines: wenig Regen. Über dem Georgenhof sind dicke Wolken aufgezogen. Regisseurin Brigitta Dresewski mahnt zur Eile, um die gerade aktuelle Szene noch vor dem nächsten Schauer abzudrehen. »Und bitte«, ruft sie mit lauter, deutlicher Stimme. Das ist der Einsatz für Finn auf dem gelben Quad. Haarscharf rauscht er an Paula vorbei. »Hey, soll ich Juri von Dir grüßen?«.
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