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Delbrücks Königin heißt Lutz

Erneut um die 3500 Zuschauer bei der »paragon night«

Von Bernhard Hoppe-Biermeyer
(Texte und Fotos)
Delbrück (WV). Die vor einem Jahr von den Delbrückern entdeckte Liebe zum Radrennsport und der »paragon night« hält. Genau wie zur Premiere säumten wieder etwa 3500 Zuschauer den 1,2 Kilometer langen Rundkurs in der Innenstadt. Königin der Nacht war Eva Lutz, die mit einem begeisterten Rennen die Frauen-Konkurrenz für sich entschied.

Glückliche Gesichter gab's bei den Veranstaltern vom Stadtsportverband Delbrück und der Radsportgemeinschaft Paderborn sowie bei Klaus Dieter Frers, dem Vorstandsvorsitzenden der paragon AG: »Tolles Wetter, super Atmosphäre und klasse Rennen«, waren sich alle einig. Da zum Teil heftiger Regen in der Nachbarschaft den einen oder anderen Zuschauer gekostet haben dürfte, trauen alle dem »Delbrücker Karneval im Spätsommer« in Zukunft noch mehr Anziehungskraft zu.
Auch in der Radsportszene hat sich die tolle Delbrücker Atmosphäre herumgesprochen. Obwohl Eva Lutz (Profi-Equipe Nürnberger), die Führende der Bundesliga, zwei Tage später bei einem schweren Bundesligarennen starten musste, sparte sie sich in Delbrück keine »Körner« auf, startete im Alleingang eine Aufholjagd, holte die ausgerissene Melanie Hessling (NRW Team Pro-West) wieder ein und gewann schließlich das Rennen im Spurt.
Zu einem packenden Zweikampf entwickelte sich auch das Männerrennen. Mario Reimel (Harzer RSC Wernigerode) und der schon 37-jährige Jürgen Rodenbeck (RSC Wunstorf) fuhren dem Feld weg, wobei der Jüngere auf der Zielgeraden die besseren Beine hatte. Den Sprint des 33 Sekunden dahinter liegenden Hauptfeldes gewann Sebastian Frey, Profi beim Team Sparkasse und amtierender Deutscher Meister im Punktefahren auf der Bahn.
Bester heimischer Fahrer war auf Platz 17 der Paderborner Sebastian Precker, der mit seinem Abschneiden sehr zufrieden war: »In diesem Klasse-Feld im Ziel angekommen zu sein, ist schon ein Riesenerfolg.« Die starken Fahrer hatten in den ersten Runden mit einem Schnitt von 44 oder 45 Stundenkilometern auf dem technisch schwierigen Kurs so viel Druck gemacht, dass sich das Feld schnell von 70 auf 25 reduzierte (überrundete Fahrer werden aus dem Rennen genommen).
Bei den Junioren (U19) wiederholte Dennis Klemme vom RC Endspurt Herford seinen Vorjahreserfolg. Die gleiche Altersklasse bei den Frauen gewann Jana Schemmer vom RSV Unna. Sieger beim Jedermannrennen wurden Michael Berkemeier (Borchen) in der Ü 16 und Darian Lübbers (Herbram) in der U 16.
Einziger Wermutstropen: Beim Männerennen kam es zu einer ganzen Serie von Stürzen. Etwa 20 der gestarteten 70 Fahrer gingen im Verlauf der 50 Runden zu Boden. Die meisten Stürze liefen glimpflich ab. Der erste Blick der Fahrer galt in der Regel dem Material, ob am Rad etwas zu Bruch gegangen ist. Ein paar Schürfwunden mussten die Sanitäter des DRK-Stadtverbandes Delbrück aber doch noch behandeln. Schwerer erwischte es nur Marcel Bollmann (vor einem Jahr Dritter in Delbrück) vom Team SWB RRG Bremen, der vom Rettungswagen mit Verdacht auf Schlüsselbeinbruch ins Krankenhaus gefahren werden musste.
Das Paradoxe: Vor einem Jahr, als die Strecke noch nicht so gut ausgeleuchtet war, war es im Männerennen zu keinem einzigen Sturz gekommen.

Artikel vom 28.08.2006