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Eine kleine Meise
flügge gemacht

Andrea Coers zeigt Herz für Nestling

Werther (as). »Ich bin nicht davon ausgegangen, dass sie überlebt,« sagt Andrea Coers, Finderin und »Leihmutter« der kleinen Kohlmeise »Pucki«. Mit Beo-Perlen, Fliegen und Mehlwürmern hat sie das Tier vier Wochen lang aufgepäppelt.

Vor vier Wochen fiel die damals noch völlig federlose kleine Meise aus ihrem Nest im Biergarten der Gaststätte »Drei Linden«. Das Meisen-Nest wurde von einer Elster ausgeraubt und »Pucki« blieb als einzige zurück. Kurz entschlossen hat Andrea Coers sie mit nach Hause genommen.
Als die kleine Patientin die erste Nacht überlebte, hat Andrea Coers sie in einem mit Heu ausgelegten Porzellanschälchen zur Arbeit mitgenommen. »Die Kollegen haben schon gewitzelt: Die Coers hat einen Vogel - worauf ich erwidert habe: Wenn schon, dann bitte eine Meise«, erzählt sie lachend. Im Internet recherchierte Andrea Coers, was ein »Nestling« frisst und wie er zu füttern ist.
Durch den Sturz aus dem Nest war ein Bein der Meise gebrochen. Die Tierärztin versicherte, dass das Bein nicht geschient werden müsse, da die Meise die erste Zeit noch im Nest verbringe. Nach zwei Wochen war das Bein verheilt und die inzwischen putzmuntere Meise wurde flügge. Seitdem wohnt sie in einer Voliere auf der Terrasse von Andrea Coers und bekommt regelmäßig Besuch von ihren Artgenossen. In den nächsten Tagen wird »Pucki« sich wohl einem Meisenschwarm anschließen und ein normales Meisenleben führen.

Artikel vom 22.08.2006