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Blick auf Löhnes Dächer

Google Earth macht's möglich: Aber Volksbank ist noch eine Ruine

Löhne (han/per). Gestochen scharfe Satellitenbilder von der Heimatstadt - »Google Earth«, ein kostenloser Online-Service der gleichnamigen Suchmaschine, macht's möglich. Zum einjährigen Geburtstag der Internet-Software sind die Bilder von Löhne nun noch schärfer.

Egal, ob Vatikan, Reichstag oder Elvis' Graceland: Wenn die technischen Voraussetzungen stimmen, erlaubt das Programm eine faszinierende Reise zu allen Punkten der Welt. Dazu greift die Software auf Satellitenbilder und Aufnahmen aus der Flugzeugperspektive zurück. In rasanter Fahrt zoomt sich der Betrachter aus dem Weltraum hinab auf die Erde und kann sein eigenes Haus von oben aus sehen. Bislang hatte Googles virtueller Globus nur amerikanische Metropolen und einige deutsche Großstädte hochaufgelöst dargestellt. Der Rest der Republik erschien extrem grobkörnig und pixelig. Seit kurzem sind aber nun auch in der Werrestadt Straßen, Fabriken und einzelne Gebäude zu erkennen.
Selbst kleinere Objekte wie Autos und sogar einzelne Personen sind zumindest noch schemenhaft auszumachen. »Die grünen Stellen, die Benutzer auf den Löhne-Fotos finden, sind Übergänge zwischen Luftbildern und Satellitenaufnahmen«, erläutert Matthias Bachmann von der Firma GeoContent, die einen Großteil des deutschen Bildmaterials an Google geliefert hat. Zu sehen sind jedoch nicht nur Häuser und grüne Wälder, sondern auch großflächige Industrieanlagen, wie zum Beispiel im Gewerbegebiet Falscheide in Löhne-Ort. In anderen Städten sind sogar Atomkraftwerke detailliert zu erkennen.
Sicherheitsexperten befürchten, dass die detailgenaue Abbildung terroristische Anschläge erleichtern könnte. Ob diese Kritik berechtigt ist, bezweifeln andere Experten, zumal viele Aufnahmen schon älteren Datums sind. Das Kartenmaterial in Löhne stammt aus dem Jahr 2002.
So ist auch zu erklären, dass die Volksbankfiliale an der Lübbecker Straße ein Trümmerhaufen ist. Zum Zeitpunkt der Aufnahmen war das Gebäude kurz zuvor dem Erdboden gleichgemacht worden, um anschließend neu errichtet zu werden.
Doch wird diese Ruine vielleicht auch bei Google schon bald verschwunden sein. »Noch in diesem Jahr werden wir unser Kartenmaterial aktualisieren«, verspricht Matthias Bachmann: »Wir fliegen alle Städte ab 50 000 Einwohnern ab.« Löhne ist zwar ein wenig kleiner, aber vielleicht erfährt ja auch die Werrestadt ein »Update« und ist dann wieder »up to date«..
www.earth.google.com

Artikel vom 22.08.2006