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Wunderkind läuft allen weg

Antje Strothmann und Lennart Elischer gewannen die Hauptwertung.

Gesamtsieger Lennart Elischer (16) nervt seinen älteren Bruder

Vom 18. Exter-Triathlon
berichtet Alexander Grohmann
(Texte und Fotos)
Vlotho (VZ). Er war schon einmal ganz nah dran. Im vorigen Jahr reichte es am Ende aber »nur« zu Platz zwei. Diesmal stand Lennart Elischer dafür ganz oben auf dem Treppchen: Das 16-jährige »Wunderkind« aus Ahlen gewann am Samstag den 18. Exter-Triathlon und ließ damit auch Titelverteidiger Dietmar Müller (Herford) hinter sich.

Mit seiner Zeit von 59:15 Minuten reihte sich das Nachwuchs-Ass vom Kölner Triathlon-Team zudem in die Gilde der ganz Großen in Exter ein. Elischer zählt jetzt zu den 26 »Auserwählten« der 18-jährigen Wettkampfgeschichte der SG »Einigkeit« Exter, die den Kurs in unter einer Stunde absolvierten. Das ist noch nicht alles: Er ist mit 16 Jahren auch der jüngste Sieger aller Zeiten. Der starke Elischer, zum dritten Mal am Start, meinte hinterher ganz selbstverständlich: »Ich hatte zu keiner Zeit Probleme.«
Das lag vielleicht auch an der besten Triathlon-Begleitung, die man sich als Athlet nur wünschen kann. Im Wasser und auf dem Fahrrad wich Jannik Elischer (18) seinem jüngeren Bruder keine Sekunde von der Seite. Erst als die beiden zeitgleich auf die Laufstrecke wechselten, war es um die Triathlon-Gemeinschaft geschehen. Zwei Minuten nahm Lennart seinem älteren Bruder auf den fünf Kilometern ab -Êund Jannik rätselte: »Ich weiß auch nicht, was ich machen soll. Natürlich nervt das, wenn man gegen seinen jüngeren Bruder verliert. Aber er läuft einfach super.«
Die Elischers fühlen sich pudelwohl in Exter. Nicht von ungefähr: Beim Triathlon-Start wurden sie von zahlreichen Verwandten unterstützt, die in Bad Oeynhausen leben. Eine echte Triathlon-Familie: Fünf Elischers - neben Lennart und Jannick die Brüder Renning, Finn-Rasmus und die Schwester Donna Rabea -Êdrückten der SGE-Veranstaltung ihren Stempel auf. In ihren Altersklassen waren sie allesamt weit vorne zu finden.
395 Teilnehmer gingen in Exter am Samstag an den Start - SGE-Vorsitzender Helmut Kreimeier kam sich wie in einem Traum vor. »Das ist mehr, als ich erhofft hatte.« Entgegen der Befürchtungen herrschten ideale äußere Bedingungen. Manch einem Teilnehmer war es sogar schon etwas zu warm. Aber das Beste: kein Regen. »Das hatten wir alles so bestellt«, meinte Kreimeier.
Die Stadtmeister-Wertung ging an Heiko Scholz von Tri-4-Fun Kutenhausen (1:05:32 Stunde), der Dauer-Starter Oliver Niemann und Martin Schäfers (RG Vlotho) hinter sich ließ. Bei den Frauen hatte in der Lokalwertung Gabi Kleinschmidt (SC Aquarius Löhne/ 1:15:09) die Nase vorn.
Mit der Sonne um die Wette lachte auch Dietmar Müller -Êobwohl er seinen Titel nicht verteidigen konnte. »Ich habe meine Zeit um 40 Sekunden verbessert.« Platz zwei hinter Energiebündel Elischer -Êder Unterschied: »Die jungen Kerle schwimmen einfach zu gut.« Trotzdem war der für den RC Endspurt Herford startende Müller zufrieden. Ein Traum war zuvor geplatzt -Êder von der Teilnahme beim» Iron Man« auf Hawaii. Dieses Ziel hatte sich Müller nach dem Sieg in Exter im Vorjahr gesteckt. Und in Frankfurt war er ganz dicht dran. Doch dann stoppte den Herforder auf der Radstrecke ein Platten. »Das hat micht fünf Minuten gekostet. Am Ende fehlten mir im Ziel drei Minuten für die Hawaii-Qualifikation.«
Ein anderer Starter in Exter, Heiko Klein, hat es besser getroffen. Der Polizist reist Ende des Jahres nach Hawaii. Seine Klasse unterstrich Klein am Samstag: Er wurde Fünfter der Gesamtwertung und gewann die Klasse M 40.

Artikel vom 21.08.2006