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»Fight Night«: Jens Tyminski holt Meistertitel

Klasse Stimmung im Zirkuszelt am Schloßkrug - zehn tolle Kämpfe begeisterten die Zuschauer

Von Jens Brinkmeier
Schloß Holte-Stukenbrock (WB). Die »2. Circus-Party« steigt am Samstag im Zirkuszelt am Schloßkrug, aber die Besucher werden sich anstrengen müssen, wenn sie die Stimmung überbieten wollen, die vorgestern Abend an selber Stelle herrschte. Denn da fand die »Fight Night 2006« statt.

Kickboxen, K1 (eine Form des Kickboxens) und Boxen standen auf dem Programm, das die Veranstalter Kai Gutmann von der Boxschule Tosa Inu aus Lemgo und Henrik Lummer aus Schloß Holte-Stukenbrock auf die Beine gestellt hatten. Im Hauptkampf, der kurz vor Mitternacht begann, ging es um die Deutsche Meisterschaft im Kickboxen in der Klasse bis 76 Kilogramm. Jens Tyminski aus Lemgo, zuvor in allen seinen sechs Kämpfen ungeschlagen, ließ sich auch von David Wachs aus Rostock nicht bezwingen und sicherte sich den Titel.
Die Freude wollte aus dem 19-Jährigen direkt nach dem Fight nicht heraus brechen, er genoss eher still. »Mein Trainer war nicht ganz zufrieden, aber ich denke, es war okay. Mein Dank geht an meine Fans«, sagte Tyminski, der zahlreiche Zuschauer im Zirkuszelt auf seiner Seite hatte. Laute »Tyme, Tyme«-Rufe schallten durch das Zelt, in dessen Mitte ein Boxring aufgebaut worden war. Drum herum gab es hunderte Sitzmöglichkeiten, die wichtigen Personen durften an Tischen am Ring sitzen und sich mit Getränken und Essen versorgen lassen.
Ähnlich laut wie beim Hauptkampf wurde es schon vorher, als der Bielefelder Bruno Schlagowski in den Ring stieg. Er kämpfte im K1 gegen Erwin Rotacker aus Hamburg und hatte einen großen Fanklub mitgebracht. Auch wegen dieser Unterstützung sicherte sich Schlagowski den Sieg.
Im Unterschied zum Kickboxen sind beim K1 die Füße nicht gepolstert, zudem ist der Einsatz der Knie erlaubt. Insgesamt ist dieser Sport noch härter als Kickboxen. Auch Frauen stiegen bei der »Fight Night« in den Ring. Zwei »klassische« Boxkämpfe gab es, und auch die Kämpferinnen schenkten sich nichts. Auffällig war, dass die Rivalitäten direkt nach den Kämpfen vergessen waren. Da tauschten sich die Kontrahenten später im Schloßkrug, wo sich alle Kämpfer vorbereiteten, aus und gingen ihre Schläge und Tritte nochmal durch.
Auch das Rahmenprogramm stimmte: So sorgte zum Beispiel die Band »Ladylike« mit Livemusik für Ohrgenuss. Kai Gutmann war hoch zufrieden. »Henrik Lummer hat das hier sehr professionell aufgezogen. Ich kann mir vorstellen, dass wir so etwas nochmal hier machen. Und das Publikum war fantastisch, sehr fair und mit einer hohen Fachkompetenz ausgestattet«, lobte Gutmann.

Artikel vom 21.08.2006