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»Musik ist immer eine
Bereicherung des Herzens«

Kinderchor begeistert vor Patthorster Schlosskulisse

Steinhagen (el). Musik sei stets eine Bereicherung des Herzens, ob im großen Chorwerk oder im einfachen Lied, begrüßte Werner Jacobs die 150 Besucher des elften Schlosskonzertes des Männerchores Belcanto. Und so verzauberten der Chor und seine musikalischen Gäste das Publikum im romantischen Ambiente mit Stücken von Mozart bis Michael Jackson.

Doch nicht nur die Auswahl der Werke waren generationenübergreifend. So begeisterte vor allem der Kinder- und Jugendchor Altenhagen mit seiner Auswahl von poppig über traditionell bis sakral. Zusammen mit ihrem erst seit einem Jahr amtierenden Chorleiter Viacheslav Zaharov präsentierten die 30 jungen Sängerinnen und Sänger eine enorme Bandbreite unterschiddlicher Stücke. Mit Solopartien in Volksliedern aus England wie »Shenandoh«, überzeugend übereinstimmendem Unisono wie in Schuberts »Mailied« und perfekt ineinander greifender Mehrstimmigkeit bei Michael Jacksons »We are the World«.
Freude am Singen und große Disziplin waren hier vonnöten. Das galt auch für die Premiere des Männerchores Belcanto. Denn das Timing war bei dem äußerst schwierigen »Nachtgesang im Walde« von Schubert entscheidend. Nach anfänglichen Wacklern jedoch gelang das umfangreiche Chorwerk, das zwischen Rezitativen und am Echo orientierten Kanon-Elementen wechselte. Dafür hatte der Chor ein halbes Jahr mit Chorleiter Michael Lehmann gearbeitet. Allerdings konnte die Abstimmung mit den Hornisten Ulrich Dreier, Ulrich Henneke, Leonhard Fürst und Ralph Knoke nur einmal vorab geprobt werden.
Doch die Professionalität des Quartetts aus Hannover und Ostwestfalen-Lippe zeigte sich in dieser Zusammenarbeit besonders deutlich und war auch bei ihrem instrumentalen Zwischenspiel unüberhörbar. Volkstümliches wie das »Ännchen von Tharau« ließen sie dabei durch die Wipfel der alten Bäume im Schlossgarten erschallen. Das Blätterdach trug dabei nicht nur zur Stimmung bei, es hielt auch ein paar Regentropfen ab, so dass auch die abschließende Belcanto-Auswahl von Mozart-Stücken noch ungehindert erklingen konnte.
Perfekt auf diese Werke abgestimmt war auch der Vortrag des Bassisten Hans Griepentrog. Der Bielefelder, dessen klare und spielerisch leicht fließende Stimme derzeit an der Komischen Oper in Berlin zu hören ist, stellte bei leichtem Donner nicht nur die Hallenarie aus der Zauberflöte neben den Priesterchor. Er unterstützte die Belcanto-Sänger bei Zimmers »12 Räuber« auch in den Solo-Partien. Und so hielt dieses Konzert, was die verspielte Piano-Einleitung von Arisa Ishibashi vom ersten Ton versprochen hatte: viel Freude an der großen Vielfalt der Musik.

Artikel vom 21.08.2006