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Herzlichkeit bestimmt Alltag des Hospitals

Krankenhaus-Geburtstag mit zahlreichen Glückwünschen für segensreiches Wirken -ÊFestvortrag

Von Harald Iding
Nieheim (WB). »Seit 100 Jahren steht an diesem Ort, das Nikolaus Hospital als sicherer Hort. Für jeden, der Hilfe braucht, sei er krank oder nicht mehr ganz rege, steht hier die Tür offen für Betreuung und Pflege«, so die Worte des Nieheimer Ausschellers am vergangenen Samstag.

Mit den von Bernd Bartels-Trautmann vorgetragenen Versen wurde im neu gestalteten Park der Festakt anlässlich der Jubelfeier »100 Jahre Sankt Nikolaus Hospital an der Hospitalstraße« eröffnet. Der heutige Heimleiter Thomas Bitter hieß im Festzelt mit Josef Eikermann (Sprecher des Heimbeirates) die zahlreichen Gäste -Êunter ihnen die stellvertretende Landrätin Carola Breker -Êherzlich willkommen. »Roland Florin, er war der Letzte, der hier das Licht der Welt erblickte. Und 1974 Personal und Eltern sehr verzückte. Wenn ich dieses jetzt berichte, so wird allen Gästen klar -ÊHerr Florin, der schrieb Geschichte für`s Hospital in jenem Jahr«, gaben die beiden Sprecher einen unterhaltsamen Einblick in die wechselvolle Geschichte des Hauses. Mit musikalischer Untermalung von Karin Alletsee (Querflöte) und Bernhard Bernhofen (Klavier) hörten die Festgäste viel über das segensreiche Wirken der Schwestern und Ärzte in dem Nieheimer Krankenhaus, das bis Mitte der 80er-Jahre bestand und in dem heutigen Hospital seine Fortsetzung im pflegerischen Bereich gefunden hat. »Vom Krankenhaus zum Altenwohn- und Krankenheim« lautete daher der Titel des Festvortrages von Peter Möhring aus Bad Driburg, der sich viel Mühe mit der Zusammenstellung der Daten und auch Schicksale, die mit dem Krankenhaus verbunden sind, gemacht hatte. In seiner ausführlichen Laudatio ging er auf folgende Eckdaten näher ein: 1869 Gründung eines Hospitals in der Stadtmitte von Nieheim, 1906 Umzug in einen Neubau am Ortsrand (jetziger Standort) und 1977 Umwandlung des Krankenhauses in ein Altenwohn- und Krankenheim.
Am 30. November 1869 nahmen zwei Vinzentinerinnen, die Schwestern Theophila und Leonarda, den Dienst auf. »Von da an gehörten die Frauen mit der französischen Flügelhaube zum Stadtbild«, erinnerte Möhring. 1873 erfolgte ein Anbau, »der den dortigen Verhältnissen entsprechend für lange Zeit genügte«, wie in der Chronik des Mutterhauses nachzulesen ist. Um 1900 kamen eine Bewahrschule für die kleineren Kinder und eine Nähschule für die größeren Mädchen hinzu. Doch die Räumlichkeiten reichten am Ende nicht aus -Êes kam zum Neubau an der Landstraße nach Pömbsen. Es wurde ein dreigeschossiges Gebäude errichtet, in dem neben dem Operationsaal und anderen Behandlungsräumen 18 Krankenzimmer mit 48 Betten eingerichtet wurden -Êplus die Wirtschaftsräume. Am 8. Mai 1905 wurde mit dem Bau begonnen, die Einweihung erfolgte am 19. August 1906.
Bürgermeister Johannes Kröling stellte heraus: »Die menschlich offene und herzliche Atmosphäre hat sich bis heute gehalten!«

Artikel vom 21.08.2006