19.08.2006 Artikelansicht
Ausschnitt Zeitungsausschnitt
Drucken Drucken

 

Widerstand in Borchen
gegen »Müllofen light«

FWB-Protest gegen Verbrennungs-Anlage in Mönkeloh

Von Bernhard Liedmann
Borchen (WV). Eine neue Müllverbrennungsanlage (MVA) direkt vor der Haustür will im Ansatz bereits die Freie Wählergemeinschaft Borchen (FWB) stoppen. Ein Mönkeloher Heizkraftwerk sei mit unabsehbaren Gefahren für die Borchener und Paderborner Bevölkerung verbunden, so die FWB in einer Erklärung.

Das Entsorgungsunternehmen Stratmann und die Firma Stute planen derzeit im Gewerbegebiet Mönkeloh ein Heizkraftwerk, im September sollen die Genehmigungsanträge erfolgen (wir berichteten am Dienstag). Die Kapazität soll auf 115 000 Tonnen im Jahr ausgerichtet sein, neues Wahrzeichen wäre ein 94 Meter hoher Schornstein.
Gegen diese Planungen will die FWB energisch protestieren: Was derzeit so positiv und »irreführend« mit Heizkraftwerk und thermischer Verwertung benannt werde, sei nichts anderes als die Verbrennung von Kunststoffmüll, der zurzeit nicht gewinnbringend vermarktet werden könne. Dezentrale Müllverbrennung von Kunststoffen in einem unsicheren »Müllofen light«, so auch Fraktionsvorsitzender Reinhard Menne für die FWB, sei mit Gefahren verbunden. Insbesondere die Emissionen der unterschiedlichen Kunststoff-Fraktionen im Müll und deren Reaktionen in der Verbrennung erscheint der FWB als große Gefahr für Mensch und Umwelt. In der Fraktionssitzung in der kommenden Woche will die FWB das weitere Vorgehen gegen die MVA beraten.
Menne erinnert in diesem Zusammenhang an die Protestaktion aus dem Jahr 1994, als ebenfalls eine MVA im Industriegebiet Mönkeloh wegen der Nahwärme-Versorgung angedacht war. Seinerzeit habe man innerhalb Borchens kurz vor der Kommunalwahl hunderte von Unterschriften gegen das Projekt gesammelt. Mit den Belastungen durch die A 33 und dem Flughafen Paderborn/Lippstadt gebe es genügend Belastungen für die Bevölkerung. Müllverbrennung und zusätzlicher Lkw-Verkehr gehe nun viel zu weit. Für Interessenten hat die FWB eine Email-Hotline eingerichtet: keineMVA@fwb-borchen.de oder per Telefon bei Reinhard Menne unter 05251/1848931.

Artikel vom 19.08.2006