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Viel Lob und Applaus
für den »neuen« TVW

Wertheraner Handballtage: Steinhagener Ortsduell im Finale

Werther (jst/star). Standortbestimmung, Wettkampfcharakter, Zuschauer! Nach Waldläufen, Spinning oder anderen Konditionseinheiten bieten die Wertheraner Handballtage kurz vor Saisonbeginn einen Vorgeschmack auf die bevorstehende Meisterschaft.

TuS Brockhagen - TG Hörste 29:17 (14:9). »Die Köpfe sind leer, die Beine schwer«, entgegnete Hörstes Trainer Jens Großpietsch den Kritikern bereits nach den letzten Testspielen und verwies nach mäßigen Leistungen auf die zurückliegenden Trainingsstrapazen. Doch die Leistung im zweiten Gruppenspiel gegen TuS Brockhagen ist keineswegs lediglich auf die fehlende Power zurückzuführen. Fehlende Abstimmung und viel zu wenig Tore, trugen im wesentlichen zu einer »ganz schwachen Vorstellung« (Jens Großpietsch) bei. Doch eine Stunde nach Spielende gewann der Rothosen-Coach der Vorstellung dennoch etwas positives ab: »Ich bin überzeugt, dass wir von dieser Niederlage lernen werden.«,
Der TuS präsentierte sich hingegen bei seinem ersten Auftritt in der Sporthalle am Wertherberg bereits in bestechender Frühform. Auch ohne Lars Deppe (Urlaub) und Marc Brüggemann (Grippe) zeigte der Landesligist eine beeindruckende Vorstellung in puncto Abwehrarbeit und Chancenverwertung. Der von Lokman Direk »gut gelenkte Angriff« (Heiko Ruwe) wusste auf jede Hörster Abwehrformation die passende Antwort.
Tore: Th. Harbert (4), Huxohl (5), Chr. Harbert (5), Direk, Kalms (6/2), Höcker (2), Uhlemeyer (4), Meyer (2) für Brockhagen; Türling (4), Buschmann, Fronemann, Ruwwe (2/1), Baier (3), Lipka (2), Laumann, Obermeyer (2/2), Steinbach (2).
Spvg. Versmold - HSG Schröttinghausen/Babenhausen 27:32 (11:15). Die Spvg. kam trotz ausgeglichener Anfangsphase nicht für einen Sieg in Frage. Die Youngster versuchten zwar das Fehlen der zwei wichtigen Eckpfeiler des Versmolder Spiels - Marc Uthmann (Fingerverletzung) und André Ketzler (Hausbau) - zu kompensieren. Über weite Strecken glückte das jedoch nicht.
»Wir haben in beiden Halbzeiten zehn Minuten völlig verpennt«, so Coach Detlef Hein. Mitte der zweiten Halbzeit lagen die Fleischstädter so beim 17:28 bereits aussichtslos im Hintertreffen. Erst in den Schlussminuten deutete die Hein-Crew ihr Potenzial an.
Tore: Spilker (4), Tappmeier, Meyrahn (2), Georg, Hölmer (3), Rahe (3), Neumüller, Medjedovic (4), Westmeier, S. Samu (4/1), Rehse (2), Novak.
TV Werther - TuS Brockhagen 32:32 (15:13). Mit viel Applaus verabschiedeten die Wertheraner Zuschauer den neuen TVW. »Ich bin super zufrieden, das war noch einmal eine Steigerung im Vergleich zum Hörste-Spiel«, freute sich Coach Joachim Tegelhütter vor allem über die hervorragende Deckungsleistung: »Felix Görtz zum Beispiel ist hinten eine Bank.« Im Angriff glückten allen voran dem gegen seinen Ex-Verein »heißen« Stefan Peveling immer wieder »einfache« Rückraumtreffer. Beim Stande von 21:14 und 27:21 (46.) sah es noch nach einer faustdicken Wertheraner Überraschung aus. Danach kassierte der TVW aber einen Gegenstoßtreffer nach dem anderen, Brockhagen war beim 26:27 zurück im Spiel. In einer spannenden Schlussphase retteten die Hausherren immerhin einen verdienten Achtungserfolg.
»Nach der überragenden Leistung gegen Hörste fehlten uns in Sachen Aggressivität und Einstellung zehn Prozent. Dieses Ergebnis kam zum richtigen Zeitpunkt. Meine Spieler haben gesehen, dass es von alleine nicht geht.« Brockhagens Coach Heiko Ruwe fand aber auch lobende Worte - zum einen zog er den Hut vor Werthers starker Deckungsleistung, zum anderen imponierte ihm die Moral seiner Crew, die trotz durchwachsener Leistung nie aufsteckte.
Tore: Peveling (10/1), Schultz, Hennes (je 5), Speckmann (4), Knemeyer (3/1), Horstmann, Pante (je 2) und Görtz für Werther; C. Harbert (6), Huxohl (5), Kalms (4/1), Höcker, Meyer (je 4), T. Harbert (3), Direk (4/4), Kölkebeck und Uhlemeyer für den TuS.
Spvg. Steinhagen - HSG Schröttinghausen-Babenhausen 27:26 (16:15). »Es gibt noch viel zu tun bis zum Saisonstart. Und Sonntag gegen Brockhagen müssen wir uns steigern.« Steinhagens Coach Matthias Wieling war auch mit dem zweiten Auftritt seiner Mannen alles andere als einverstanden. Allein die Steigerung der Abwehr in Halbzeit zwei nach der Umstellung auf eine 5/1-Formation versöhnte den Spvg.-Coach ein wenig. Lag seine Mannschaft zunächst im Hintertreffen, gab sie ihre Führung nach dem Wechsel nicht mehr ab.
Tore: Haubrock (8), Bäumer (6/2), Fülöp (5), C. Lewanzik, Wortmann (je 3), H. Lewanzik, W. Blankert, Bondzio.

Artikel vom 19.08.2006