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Schluss mit Schlamm
und nassen Füßen

Neuer Kunstrasen in Benhausen eingeweiht

Von Jens Twiehaus (Text und Foto)
Paderborn (WV). Burkhard Wilmes sieht zufrieden aus. Steht da, schaut in die Menge und sagt: »Ein Traum ist wahr geworden!«

Der Traum - das ist ein Fußballplatz aus Kunststoff. Seit WilmesÕ Amtsantritt als Vorsitzender des SV Benhausen haben sie um ihn gekämpft. Am Freitag wurde die neue Anlage eingeweiht.
Jetzt ist Schluss mit schlammigen Trikots und nassen Füßen. Wo früher Asche und Pfützen waren, liegt heute am »Benser Bahndamm« ein hochmoderner Kunstrasen. Stolze 850 000 Euro haben Platz, Kleinfeld und Beachvolleyball-Bereich gekostet. Geld, das Burkhard Wilmes zum Strahlen bringt. Als der Beigeordnete der Stadt, Wolfgang Walter, die Anlage eröffnet, denkt Wilmes zurück an den langen Kampf. Vor zehn Jahren erhoben die blau-weißen Kicker erstmals Anspruch auf einen Kunstrasenplatz. »Nachdem ich damals gesagt habe, dass wir hier in Benhausen nie richtiges Rasenfeld bekommen werden«, erinnert sich Wilmes. 2005 rollten endlich die Bagger an, buddelten, begradigten und zauberten den Benhausern einen optimalen Platz direkt neben die Bahngleise.
»Dieser Untergrund ist das Beste, was du auf dem Markt kriegen kannst«, sagt Benhausens ältester Spieler Herbert Henke (58). »Die stehenden Kunststoffhaare fühlen sich wie echt an«. Henke tritt einmal kräftig aufs Geläuf, zeigt auf seinen sechsjährigen Enkel und sagt: »Besonders für unsere Jugendspieler ist das toll!«
Ist Verlieren auf diesem edlen Rasen also bald verboten? »Ich gebe diesem Rasen meinen Segen«, sagte Pfarrer Heinz-Josef Löckmann, »aber das ist keine Sieg-Garantie«. Der evangelische Amtskollege Detlev Schuchardt kennt sich ein bisschen aus mit dem runden Leder. Er spielt selbst hin und wieder Fußball. »Brennt dieser Kunststoff nicht unheimlich, wenn man mit der Haut drüber rutscht?«, rätselt er und meint: »Aber ein bisschen Blut gehört zum Fußball dazu.«

Artikel vom 21.08.2006