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Von Jürgen Köster

Diese
Woche

Glückwunsch


1150-jähriges Bestehen: Feierlichkeiten dieser Qualität erlebt nicht jeder Dorfbewohner in seinem Leben. Wem es jedoch vergönnt war, daran teilzuhaben, der erinnert sich meist noch lange daran. Die Erkelner haben vor 50 Jahren schon einmal eine solche Großveranstaltung gestemmt. Das erfüllt mit Stolz, ist aber auch Verpflichtung. Beim nächsten Mal soll es eben noch ein bisschen besser, bunter, größer, beeindruckender sein. Wer die Vorbereitungen im Nethedorf verfolgt hat, weiß: Das 1150-Jährige wird das Jubelfest vor einem halben Jahrhundert übertreffen.
Ein Fest solcher Dimension bedeutet für jede Dorfgemeinschaft eine immense Herausforderung. Nur wenn sich möglichst viele Bewohner einbringen und alle Vereine mit ins Boot geholt werden können, gelingt ein Vorhaben dieser Größenordnung. An den verschiedenen Aufgaben wächst nicht nur der einzelne Mensch, auch die Gemeinschaft insgesamt profitiert davon. Sie wird zusammengeschweißt und gewinnt an Stärke.
Dies habe die Erkelner bei der rechtzeitig zum Jubiläum beendeten Dorferneuerung deutlich gespürt. Wenn es zu Beginn auch manche Skeptiker gab: Mit zunehmender Dauer haben sich immer mehr Bürger mit ihr identifiziert.
Schließlich kann sich das Ergebnis wirklich sehen lassen und eröffnet weitere Möglichkeien. In dieser Form hat Erkeln nun auch eine reelle Chance beim jährlichen Dorfwettbewerb sehr gut abzuschneiden. Mängel der Vorjahre sind beseitigt, Stärken wurden betont. Erkeln hat sich zum Fest ausgesprochen hübsch herausgeputzt. Ein Dorfjubiläum als Sprungbrett ? Sicherlich. Es wäre eine leichfertig verschenkte Chance, nun innezuhalten, die Hände in den Schoß zu legen und sich im Jubeldorf auszuruhen.
Ganz sicher ist eine (schöpferische) Pause notwendig. Aber danach darf die freigesetzte Energie nicht verpuffen. Erkeln muss auch nach diesem Wochenende Stärke beweisen und sich der Öffentlichkeit als liebens- und lebenswert zeigen. Wozu die Erkelner fähig sind, haben sie bereits eindrucksvoll unter Beweis gestellt. Diese Dorfgemeinschaft funktioniert. Glückwünsche darf sie am Wochenende auch deswegen zurecht entgegennehmen.

Artikel vom 19.08.2006