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TV-Sender berichtet
über tödlichen Unfall

Michel (4) kam im September 2004 ums Leben

Von André Best
Werther (WB). Der TV-Sender VOX dreht nächste Woche einen Fernsehbeitrag in Werther. In der Sendung »Auto Motor und Sport TV« wird über einen tragischen Unfall berichtet, der am Sonntag, 5. September, um 21.06 Uhr auf der Jöllenbecker Straße passiert ist.

Noch heute erinnert ein Holzkreuz mit Kerzen und Blumen an das folgenschwere Geschehen. In einem Brief am Leitpfosten geben Freunde von Michel (vier Jahre) ihrer Trauer noch Tage nach dem tragischen Unfall Ausdruck.
Rückblick: Es ist kurz nach 21 Uhr, als ein damals 48-jähriger Wertheraner mit seinem Unimog und zwei beladenen Anhängern von einem Feld nach rechts auf die Jöllenbecker Straße in Richtung Bielefeld einbiegt. Zur selben Zeit befährt ein Audifahrer (32), der Frau und Kind im Wagen hat, die Straße in Richtung Werther. Trotz eines Ausweichmanövers kommt es zum Zusammenstoß. Der Audi wird in den Straßengraben geschleudert.
Michel, der Sohn des Autofahrers, wird schwerst verletzt. Der Junge, der im Kindersitz gesessen hat, verstirbt noch in der Nacht. Die hochschwangere Mutter wird notoperiert, liegt mehrere Tage auf der Intensivstation und weitere drei Wochen im Krankenhaus. Der Vater, damals 32, erleidet einen schweren Schock, ebenso der Fahrer des Unimog und seine Mitfahrer, ein 13 und ein 14 Jahre alter Junge. 13 Wochen nach dem Unfall bringt die damals 27 Jahre alte Mutter ein Mädchen zur Welt. Marie ist jedoch schwerst behindert. Eineinhalb Jahre nach dem Unfall stellt die Uniklinik Essen fest, dass die Behinderung auf die Folgen des Unfalls zurückzuführen ist.
Um das Schicksal der Familie Walkenhorst aus Bielefeld, aber auch um die Sicherheit im Straßenverkehr dreht sich der etwa siebenminütige Beitrag in der VOX-Rubrik »Unfallakte«. Am Sendetag (Datum steht noch nicht fest) wird der Rubrikname um den Zusatz »Werther« ergänzt. Peter Stützer ist der Moderator der Sendung. »Wir sind kein Boulevardmagazin und gehen sehr verantwortungsvoll mit den Angehörigen um. Das ist bei all unserem Tun der oberste Gedanke«, sagt Norbert Böwing, verantwortlicher VOX-Autor dieses Beitrages. Böwing steht seit längerem mit den Eheleuten in Kontakt. »Wir wissen sehr wohl, dass dadurch alte Wunden wieder aufgerissen werden. Das müssen wir bei den Dreharbeiten berücksichtigen.« Für VOX ist auch die fundierte Zusammenarbeit mit der Polizei wichtig.
Fast exakt ein Jahr nach dem tragischen Unfall kommt es am 7. September 2005 vor dem Amtsgericht Halle zur Verhandlung. Der Unimog-Fahrer, ein heute 50 Jahre alter Landwirt aus Werther, wird wegen fahrlässiger Tötung und fahrlässiger Körperverletzung zu einer Geldstrafe von 5000 Euro verurteilt.

Artikel vom 18.08.2006