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Friedhofskapelle in
Hövelhof wird abgerissen

Berens: »Neubau kostet nicht mehr als Sanierung«

Hövelhof (spi). Nicht mehr zeitgemäß in den Funktionsräumen, bautechnisch in die Jahre gekommen und deshalb in einem wirtschaftlich vertretbaren Rahmen nicht zu sanieren - die Tage der Friedhofskapelle in Hövelhof sind gezählt. Das sakrale Bauwerk soll abgerissen werden, um Platz zu schaffen für einen Neubau. Dafür sprachen sich am Donnerstag der Bau- und Planungsausschuss der Gemeinde Hövelhof aus.

Schon mehrfach hatten sich Ratsgremien der Sennegemeinde mit dem Thema befasst. Ursprünglich war daran gedacht, die Friedhofskapelle zu sanieren. Bürgermeister Michael Berens stellte fest: »Im Rahmen des Planungsfortschrittes, insbesondere der Tragwerksplanung, zum Umbau der Kapelle hat das Büro ÝFörster ArchitekturÜ festgestellt, dass die konstruktiven Eingriffe zur Realisierung der Umbauplanung so erheblich sein werden, dass von der bestehenden Bausubstanz praktisch nur noch die Grundmauern übrig blieben.« Der Architekt habe deshalb aus fachlicher Sicht und vor allem unter dem Gesichtspunkt der Wirtschaftlichkeit und Sparsamkeit dazu geraten, von einer Sanierung Abstand zu nehmen.
Bei Einhaltung der vorgegebenen Größenordnung von etwa 200 Quadratmetern und 100 Sitzplätzen und zuzüglich der ohnehin erforderlichen Nebenräume würde ein Neubau mit dann optimalem Grundriss etwa 410 000 Euro kosten. Der neue Bau soll sich »architektonisch gut in die Friedhofsstruktur einpassen«, so Berens.
Der Neubau entsteht - vorbehaltlich der Zustimmung durch den Gemeinderat - an gleicher Stelle, aber etwas näher zur Gehastraße hin. Dort hat die Gemeinde bereits Büsche und Bäume gerodet. »Wir sollten jetzt einen Schnitt machen, einen neuen Planungsauftrag vergeben, die Pläne vorstellen und beschließen und dann möglichst noch in diesem Jahr mit dem Neubau beginnen«, meinte Berens weiter. Da die Gemeinde derzeit vergleichsweise gut »bei Kasse« ist, gibt es keine Finanzierungsprobleme.
Die Hövelhofer Geistlichen sind über das Vorhaben informiert; sie hatten in der Vergangenheit mehrfach eine Veränderung der Friedhofskapelle gewünscht, um Angehörigen, Freunden und Bekannten von Verstorbenen einen würdigeren Abschiedsrahmen anbieten zu können. In die Planung einfließen sollen auch Teile des im Jahr 2000 durchgeführten Studenten-Ideenwettbewerbes.
»Die Geistlichen zeigten sich in ersten Gesprächen sehr angetan von der Alternativlösung ÝNeubauÜ«, bemerkte der Bürgermeister.
Als vorteilhaft gewertet wird zudem, dass während der Bauphase die alte Friedhofskapelle noch genutzt werden kann und die Bestattungsabläufe in der bisherigen Art und Weise, ohne größere Beeinträchtigungen und zusätzliche Kosten, etwa für einen Container zur Unterbringung der Friedhofsgeräte sowie der Toiletten, erhalten bleiben. Für den neuen Teil des Friedhofes gibt es ebenfalls ein Projekt: Der Betrieb »Bildhauerei und Bestattungen Dunschen« plant auf einem von der Gemeinde erworbenen Grundstück, unmittelbar am neuen Friedhofsteil, den Bau einer Aussegnungshalle/eines Abschiedsraumes mit direktem Zugang zum Friedhof.

Artikel vom 19.08.2006