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Offene Ohren für mehr
Sicherheit im Werk

Timken-Azubi hat bei Wettbewerb Preis geholt

Halle-Künsebeck (kg). »Sicherheit und Fortschritt in deiner Arbeitswelt« heißt ein Wettbewerb, mit dem der Bielefelder »Verein zur Förderung der Berufsausbildung Dr. Heinz Potthoff« Ideen und Einsatz von Auszubildenden honoriert.

Bei der Preisübergabe im Künsebecker Werk des Nadellagerherstellers Timken wurden Sebastian Wellensiek und Christoph Haubrock vom Bünder Imperial-Werk für ihre Vorrichtung zur thermischen Verformung mit dem ersten Preis ausgezeichnet. Zweiter wurde Norman Prigl von Timken mit einem Lärmkataster. Platz drei errangen Christian Wessel (Miele, Bielefeld) und Viktor Töws (Dr. Oetker, Bielefeld) mit einer Sicherheitssteckdose.
Timken-Werksleiter Alexander Dolipski zeigte sich bei der Preisverleihung genauso begeistert von den »kreativen Problemlösungen« wie Halles Stellvertretender Bürgermeister Fritz Weßling. Insgesamt haben sich bei diesem 28. Wettbewerb 16 Auszubildende aus neun Betrieben beteiligt. »Innovation ist nicht das Ergebnis eines einzelnen Genies, sondern die Summe guter Ideen vieler Menschen. Und wir werden die Innovationen, von denen wir in Zukunft leben können, nur dann bekommen, wenn wir schon in der Ausbildung damit beginnen, Innovatoren heranzubilden«, zitierte der Vorsitzende des Vereins, Bernd Nuppenau. Er erwähnte aber auch, dass der Fortbestand der ausbildungsbegleitenden Hilfen durch den Wegfall der Förderung der Agentur für Arbeit gefährdet sei.
Nach einem Grußwort des Bielefelder Bürgermeisters Horst Grube wies Dr. Rainer Wend, der wirtschaftspolitische Sprecher der Bundesregierung, in seiner Ansprache darauf hin, wie wichtig es heute sei, berufliche Fähigkeiten ständig zu erhalten, anzupassen und zu erweitern. »Das Potential der Beschäftigten ist der Grundstock unseres wirtschaftlichen Erfolges im internationalen Wettbewerb«, sagte Dr. Wend und unterstrich die Notwendigkeit innerhalb der Betriebe, jetzt schon Fachkräfte für die Zukunft auszubilden.
Vor diesem Hintergrund rückten die Verbesserungsvorschläge der jungen Preisträger nochmals in den Blickpunkt. Der angehende Energieelektroniker Christoph Haubrock (19) und der künftige Werkzeugmechaniker Sebastian Wellensiek vom Imperial-Werk in Bünde haben eine Apparatur gebaut, in der die Kunststoffnasen eines Wasserbehälters aus Dampfgarern vollautomatisch verformt werden können - nicht von Hand wie bisher. Damit sind größere Stückzahlen zu schaffen, Energie wird gespart, die Qualität bleibt die gleiche. Verletzungsgefahren werden beseitigt. Der siegreiche Vorschlag wurde mit 1250 Euro dotiert.
Der angehende Mechatroniker Norman Prigl aus Steinhagen ist mit offenen Augen und Ohren durch den Betrieb gegangen. Er hat dokumentiert, wo der Lärmpegel bei Timken besonders hoch ist, beispielsweise in der Gleitschleiferei. Sein zweiter Preis ist mit 1000 Euro dotiert. Immerhin noch 750 Euro erhielten die angehenden Bielefelder Energieelektroniker Christian Wessel und Viktor Töws.

Artikel vom 19.08.2006