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Offenes Ohr, offene Türen

Fünfter Theodor-Suer-Preis geht an Peter Großedirkschmalz

Harsewinkel (jaf). Er kennt manchen Kniff, hat immer ein offenes Ohr und hilft, wo er nur kann. Selbst im Alter von 75 Jahren ist Peter Großedirkschmalz unermüdlich für den VdK unterwegs. Selbst spät abends und am Wochenende steht seine Tür an der Heinrich-Heine-Straße für Hilfesuchende auf. Ein Engagement, das seinesgleichen sucht.

Ein Einsatz im Stillen, der belohnt werden muss. Da ist sich die Jury des von den Sozialdemokraten ausgelobten Theodor-Suer-Preises einig. Einstimmig votierten Chris Brentrup, Pfarrer Wim Wigger, Theodor Suer jun., Bürgermeisterin Sabine Amsbeck-Dopheide und der SPD-Vorsitzende Eckhard Wiesbrock für Peter Großedirkschmalz, der die mit 750 Euro dotierte Auszeichnung für ehrenamtliches Engagement am 16. September im Heimathaus entgegen nimmt.
»Ich war ganz schön platt, als ich den Anruf von Eckhard Wiesbrock bekam«, strahlt der 75-jährige Harsewinkeler (»Ich habe großes Interesse, Menschen zu helfen«), der nie viel Aufhebens um seine Arbeit im Verband der Kriegsopfer und Hinterbliebenen macht. Und dabei ist sein Engagement überdurchschnittlich, so Eckhard Wiesbrock. Peter Großedirkschmalz hilft VdKlern und Nicht-Mitgliedern durch den Dschungel der Anträge, er berät Hilfesuchende im sozialen Bereich, füllt Formulare aus, verweist auf die Rechtsberatung des VdK-Kreisverbandes, organisiert Fahrten und Feste und übernimmt Krankenbesuche. Gänge zu Ämtern und zu Krankenkassen sind für den rührigen Harsewinkeler, der Vorsitzender des VdK Harsewinkel und Vize-Vorsitzender im Kreisverband ist, Alltagsgeschäft.
Seit 1964 ist der gelernte Maurer, der nach seiner Arbeit als Polier bei den Firmen Brockhaus (Rheda) und Fechtelkord & Eggersmann (Marienfeld) bis zu seiner Rente bei Claas beschäftigt war, im Sozialverband VdK aktiv. »Durch eine Kriegsverletzung wurde ich Mitglied«, so Peter Großedirkschmalz. Mit zwei Schulkameraden spielte er als Dreizehnjähriger am 6. Dezember 1944 mit Munition. Seine Freunde starben, Großedirkschmalz überlebte. Die Granatsplitterverletzung am Kopf macht ihm aber heute noch zu schaffen: »Ich bin 60 Prozent Hirnverletzter und immer noch wetterfühlig. Oft leide ich unter Kopfschmerzen«, so der fünfte Theodor-Suer-Preisträger, unter dessen Leitung die VdK-Mitgliedszahlen von 165 im Jahre 2000 auf heute 275 angestiegen sind.
Trotz der Kopfschmerzen ist Peter Großedirkschmalz nicht zu bremsen, wenn es um den VdK geht. Dabei kann er voll und ganz auf seine Familie »bauen« - insbesondere auf seine Frau Hildegard, seine drei Kinder und die Schwiegerkinder. Ein Engagement eben, das seinesgleichen sucht.

Artikel vom 18.08.2006