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Junge missbraucht - Anklage erhoben


Münster (dpa). Knapp einen Monat nach der Entführung und dem sexuellen Missbrauch eines zwölfjährigen Jungen im Münsterland hat die Staatsanwaltschaft Anklage gegen einen 43-jährigen Mann erhoben. Der bereits wegen einer Sexualstraftat verurteilte Mann soll den Jungen Ende August entführt und auf einem Campingplatz in Ibbenbüren misshandelt und sexuell missbraucht haben.
Dem 43-Jährigen aus Münster werde Geiselnahme, gefährliche Körperverletzung, sexueller Missbrauch eines Kindes sowie sexuelle Nötigung vorgeworfen, teilte die Staatsanwaltschaft gestern in Münster mit.
Ein stundenlanges Martyrium hatte der Junge aus Legden im Kreis Borken erlitten. Mit Schlägen soll sich der geständige Peiniger den Zwölfjährigen gefügig gemacht, ihn im Wohnwagen gefesselt und sich an ihm mehrfach sexuell vergangen haben. Der Junge konnte sich schließlich selbst befreien.
»Der schnelle Abschluss des Verfahrens war der Staatsanwaltschaft gerade in diesem verabscheuungswürdigen Fall wichtig«, betonte der Sprecher der Anklagebehörde, Wolfgang Schweer. Nach Angaben der Staatsanwaltschaft beträgt der Strafrahmen für die Geiselnahme mindestens fünf, höchstens 15 Jahre. Ein psychiatrisches Gutachten zur Schuldfähigkeit des Beschuldigten werde derzeit erstellt.

Artikel vom 18.08.2006