18.08.2006 Artikelansicht
Ausschnitt Zeitungsausschnitt
Drucken Drucken

 

Gaspreiserhöhung
zum 1. Oktober

Auch Kommunen verdienen mit

Von Rüdiger Kache
Paderborn (WV). Das Bemühen um Verständnis und Schadensbegrenzung bei den 65 000 Gas- und 750 000 Stromkunden von E.ON Westfalen Weser war kaum zu überhören. Doch es ändert nichts: Zum 1. Oktober gibt's eine erneute saftige Erhöhung um fast einen halben Cent beim Gas - und höhere Strompreise gibt's spätestens zum 1. Januar.

»Wir bleiben unserer Linie treu und geben allein die Beschaffungskostenerhöhung an unsere Kunden weiter«, beteuerte Päsch den neuerlichen Schluck aus der Pulle von exakt 0,45 Cent pro Kilowattstunde. Damit müssen sich Durchschnittshaushalte (rund 25 000 kWh pro Jahr) auf monatlich 9,50 Euro höhere Gaskosten einstellen. Für eine kleinere Etagenwohnung sind es immerhin noch 2,80 Euro.
Da hilft auch der Hinweis des E.ON-Sprechers auf die staatliche Besteuerung beim Erdgas nicht weiter. »Trotz weltweit steigender Preise könnte Erdgas deutlich niedriger sein, wäre die Belastung durch staatliche Auflagen nicht bereits heute bei 26 Prozent.« Seit 1990 habe sich der Staatsanteil vervierfacht und werde 2007 mit der Mehrwertsteuererhöhung noch einmal um drei Prozent steigen.
Ein kleines Trostpflaster: »Falls die Bundesnetzagentur eine Senkung der Nutzungsentgelte für Gas bei E.ON Westfalen Weser verfügt, werden wir die Senkung spätestens zum 1. Januar weiter geben.«
Den Bescheid über das Nutzungsentgelt des Gasnetzes, das E.ON selbst gehört und auswärtigen Wettbewerbern klare Preisvorgaben machen soll, erwartet das Unternehmen noch im vierten Quartal. Insgesamt, so Päsch weiter, liege man beim Gas im Vergleich zu 18 Großstädten mit Platz acht im Mittelfeld und erwarte das auch nach dem 1. Oktober.
Auch die 35 ostwestfälischen Kommunen und Kreise als Aktionäre (zusammen 37 Prozent Anteile) verdienen gut am E.ON-Erfolg: 70 Mio. Euro Dividende fließen in die Stadtsäckel, allein zehn Millionen davon nach Paderborn.

Artikel vom 18.08.2006