18.08.2006 Artikelansicht
Ausschnitt Zeitungsausschnitt
Drucken Drucken

 

Fünf Fragen an . . .

Susanna Turner (SC Halle)

Seit sechs Wochen bereiten sich die Volleyballerinnen des SC Halle auf eine neue Herausforderung vor: Verbandsliga. Nach dem Aufstieg in die fünfthöchste deutsche Spielklasse weht den Frauen ein etwas kräftigerer Wind ins Gesicht. Maßgeblich beteiligt am Erfolg in der Relegation war Trainerin Susanna Turner. Die ehemalige Zweitliga-Spielerin macht das Team in Zusammenarbeit mit »Bori« Rzeha nun auch fit für die neue Saison. Mit WB-Redakteur Hans-Heinrich Sellmann sprach die 30-Jährige über Ziele, Verstärkungen und ihre persönliche Zukunft.

Wie bist du mit dem momentanen Stand der Vorbereitung zufrieden?Susanna Turner: Extrem gut. Wir haben ein sehr gutes Sommer-Training hinter uns. Was die Fitness angeht, sind wir auf einem ausgezeichneten Stand. Zuletzt haben wir bei einem mit Ober- und Verbandsligisten besetzten Turnier in Haltern von acht Mannschaften den fünften Platz belegt. Ein zufriedenstellender Platz für mich, weil wir drei neue Spielerinnen dabei hatten und es zwangsläufig noch Abstimmungsprobleme gab. Die Mannschaft muss sich noch finden. Aber unter dem Strich sind wir auf einem guten Weg. Die Spielerinnen sind sehr ehrgeizig, wollen sogar oben mitspielen. Das müssen wir in Einzelgesprächen jetzt noch in die richtigen Bahnen lenken.

Was versprecht ihr euch von den drei neuen Spielerinnen?Susanna Turner: Alle drei sind richtige Kanonen. Vanessa Berges hat für Post SV Bielefeld in der Oberliga gespielt und ist mit Sicherheit die beste Zuspielerin der drei Aufsteiger. Sie ist eine Super-Technikerin und kann eine Mannschaft mitziehen. Lena Oberbäumer kommt auch von Post SV, hat dort in der »Zweiten« Landesliga gespielt und ist sowohl durch ihre Sprungkraft als auch durch ihre Annahme eine extreme Verstärkung im Außenangriff. Sie könnte sich allerdings noch ein bisschen mehr zutrauen. Im Mittelblock spielt Anne Pollmeier vom Gütersloher TV. Sie hat einen richtigen Hammer. Damit ist fast jede Position dreifach besetzt.

Was kommt in der neuen Spielklasse auf die Mannschaft zu? Susanna Turner: In der Verbandsliga tummeln sich viele Spielerinnen, die über jede Menge Erfahrung verfügen. Da sind wir taktisch viel mehr gefordert als vorher. Wir müssen an jedem Wochenende unsere Top-Leistung abrufen, was letzte Saison nicht immer nötig war. Unser Ziel ist es, um einen ordentlichen Mittelfeldplatz mitzuspielen. Das ist keine Träumerei. Die Hälfte der Gegner haben wir in den letzten zwölf Monaten bei diversen Turnieren schon geschlagen. Es müsste wirklich mit dem Teufel zugehen, wenn wir gegen den Abstieg spielen müssten?

Beim SC wird traditionell großer Wert auf Nachwuchsarbeit gelegt. Wer darf sich kurz- oder langfristig Hoffnungen machen, in der ersten Mannschaft eingebaut zu werden? Susanna Turner: Beim Dienstag-Training sind immer auch Jugendliche dabei. Anna Rzeha, Lea Uecker und Corinna Stricker sind auf einem guten Weg. Wenn wir in der Landesliga geblieben wären, hätten wir sie jetzt schon dazugenommen. Insofern hatten sie Pech, dass wir aufgestiegen sind. So wird's wohl erst nächstes Jahr was. Ansonsten wünsche ich mir, das aus der zweiten und dritten Mannschaft die eine oder andere etwas mehr Ehrgeiz zeigen würde, in der »Ersten« mitzuspielen. Das Potenzial ist jedenfalls da.

Du kümmerst dich gemeinsam mit »Bori« Rzeha um die Mannschaft. Wie sind die Aufgaben genau verteilt?Susanna Turner: Training und Coaching mache ich - aber immer in Absprache mit »Bori«. Er hatte mich gefragt, ob ich den Job übernehmen wollte und hat sich dann etwas in den Hintergrund zurückgezogen. Davor ziehe ich den Hut. Denn ich hätte den Platz wohl nicht so einfach geräumt. Er ist immer für mich da und unterstützt mich Schließlich kennt er die Mannschaft ja auch besser als ich. Wenn ich in einem halben oder Dreivierteljahr aus beruflichen Gründen zurück nach Berlin gehe, übernimmt »Bori« wieder. Wir überlegen, dann einen Co-Trainer zu installieren. Konkret ist da aber noch nichts.

Artikel vom 18.08.2006