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Die eigene Mitte stärken

Pastorin macht sich mit Beratungspraxis selbstständig


Verl-Kaunitz (köh). Aus kleinen Missverständnissen können große Probleme werden. Oft sind Partner hilflos, Ehen scheitern, wo vielfach ein Gespräch der erste Schritt aus einer Sackgasse hätte sein können. Oder Menschen kommen mit sich selber und ihrer Lebenssituation einfach nicht mehr klar und brauchen jemanden, der sie für ein Stück ihres Weges an die Hand nimmt. Jutta Ehlebracht-Krause kennt die zwischenmenschlichen Probleme und die Schwierigkeiten mit sich selber ganz genau: Seit 15 Jahren arbeitet die 45-jährige Lipperin in Detmold bei der lippischen Landeskirche in der Ehe-, Familien- und Lebensberatung. Jetzt hat sie für sich selber noch einen neuen Weg gefunden: Sie hat neben ihrer Arbeit in Lippe den Schritt in die Selbstständigkeit gewagt und bietet in Kaunitz an der Brandkuhle 39 Seminare, Einzel- und Paarberatung an (& 0 52 32 / 69 19 28 oder Email: ehlebracht-krause@lage.net). »Am 1. September knallen die Sektkorken, dann werde ich ab 17 Uhr mit einer Ausstellung von Arbeiten der Künstlerin Andrea Wibbe die Praxis eröffnen«, freut sich die studierte Theologin. Das erste Seminar für Frauen mit dem Titel »Die eigene Mitte stärken« beginnt dann am 4. September um 19.30 Uhr. Mit Techniken wie Phantasiereisen und Austausch in der Gruppe werden Verhaltensweisen eingeübt, die das Selbstbewusstsein stärken.
Die Weichen für ihren heutigen Beruf hat die Pastorin unter dem Sparkurs der Landeskirche (Stellenabbau) gestellt. Im Examen entschied sie sich für eine Ausbildung in klientenorientierte Gesprächsseelsorge. Dann machte sie eine Zusatzausbildung zur diplomierten Ehe-, Familien- und Lebensberaterin und in der Schwangerenberatung. Als sie immer wieder von Ratsuchenden gefragt wurde, warum sie sich nicht selbstständig mache, machte es im April dieses Jahres »klick«: Gemeinsam mit einer Unternehmensberaterin schmiedete sie erste Pläne und lernte dann auf einem Seminar Anja Dorenkamp aus Kaunitz kennen. »Bei mir ist noch ein geräumiger Büroraum frei«, bot die Verlerin an, und Jutta Ehlebracht-Krause griff zu. »Und die Künstlerin Andrea Wibbe hatte in ihrem Atelier das perfekte Bild für den Raum: Quelle heißt es«, freut sich die Lagenserin: »Genau das schwebt mir mit meiner Arbeit vor: aus den eigenen Quellen Neues wachsen lassen.«

Artikel vom 18.08.2006