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Wiederbelebungsversuche scheitern

13-jähriger Junge der Birger-Forell-Realschule im Schwimmunterricht gestorben

Von Felix Quebbemann
Espelkamp (WB). Eine bedrückende Stille lag gestern um die Mittagszeit über dem Freibad Espelkamp. Wo sonst Schüler ihren Schwimmunterricht haben und lachen, herrschte Ruhe. Denn ein 13-jähriger Junge der Birger-Forell-Realschule ist um 12.40 Uhr im Schwimmunterricht gestorben.

Bernhard Möhle, Betriebsleiter des Waldfreibades, war von den Ereignissen geschockt. »Der Lehrer und unser Bademeister sind sofort ins Wasser gesprungen, um den Jungen zu retten. Aber es war zu spät.«
Wie kam es zu dem Unglück? Der 13-jährige Schüler der 8c war nach Angaben der Polizei mit drei weiteren Schülern im 50-Meter-Becken und sollte eine Schwimmstrecke von 200 Meter zurücklegen. Als er die erste Bahn absolviert hatte, wandte sich der 13-Jährige an seinen Mitschüler und erklärte: »Ich kann nicht mehr«. Er wollte die Ausstiegsleiter ansteuern, doch plötzlich ging er mit den Füßen voran unter und blieb auf dem Beckengrund liegen.
Der erfahrene Schwimmlehrer bemerkte die Situation, lief zum Beckenrand und hechtete in das Bad. Gemeinsam mit dem Bademeister konnte er den Jungen aus dem Wasser holen. »Der 13-Jährige war nur zehn bis 15 Sekunden unter Wasser«, so Bernhard Möhle. Sofort eingeleitete Wiederbelebungsversuche blieben erfolglos. Auch der herbeigerufene Notarzt aus Rahden konnte dem Jungen nicht mehr helfen.
Schockiert zeigte sich auch Gisela Vorwerg, Vorsitzende des Waldfreibad-Vereins, über die Ereignisse. »Unser Mitgefühl gilt jetzt natürlich den Eltern und der ganzen Familie.« Sie sagte, dass sowohl der Bademeister als auch der Lehrer schnell reagiert hätten, aber leider nicht mehr helfen konnten. Auch die Polizei betonte, dass sich Lehrer und Bademeister vorbildlich verhalten hätten und ihnen nach derzeitigem Sachstand kein Fehlverhalten vorgeworfen werden könne. Beide standen kurz nach dem Unglück unter Schock und wurden von einem Seelsorger betreut. Ein weiterer Seelsorger übernahm die Betreuung der Eltern.
Die Kriminalpolizei nahm sofort die Ermittlungen auf. Gegenüber der ESPELKAMPER ZEITUNG erklärten die Beamten, dass die Ursache für das Unglück noch nicht genau bekannt sei. Dennoch gingen sie von einem Unfall aus. Eine für den heutigen Freitag angesetzte Obduktion soll Klarheit über die Gründe des Todes des 13-Jährigen bringen. Nach Ermittlungen der Polizei waren den Eltern keine körperlichen Beeinträchtigungen ihres Sohnes bekannt. Das Freibad wurde am Nachmittag aufgrund der Ereignisse zunächst einmal geschlossen.

Artikel vom 18.08.2006