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An der Heder wird dringend Geld benötigt

Zuschuss für Liebfrauengymnasium gestrichen

Von Marion Neesen
Salzkotten (WV). Nun ist es entschieden: Das Liebfrauengymnasium in Büren wird aus der Sälzerstadt in diesem Jahr kein Geld bekommen. Noch im vergangenen Jahr hatten die Salzkottener die Schule in privater Trägerschaft mit 15 000 Euro unterstützt, in der Vergangenheit flossen einst sogar 30 000 Euro.

Zwar besuchen rund 220 Schüler aus Salzkotten das Gymnasium in der alten Kreisstadt Büren, dennoch drehten die Kommunalpolitiker im Hauptausschuss am Dienstagabend den Geldhahn zu. Im Zuge der Beratungen zum Nachtragshaushalt fiel der Antrag des Liebfrauengymnasiums durch. Zwar war ein Zuschuss bereits im ursprünglichen Haushalt nicht vorgesehen, doch hatte in den vergangenen Jahren die CDU-Fraktion über den Nachtrag dennoch die Gelder für Büren berücksichtigt. Diesmal nicht.
»Die wenigen Mittel, die uns zur Verfügung stehen, benötigen wir dringend selbst«, so der sozialpolitische Sprecher der CDU-Fraktion Diethelm Krause, »diese wollen wir künftig lieber sinnvoll in unserer Stadt verteilen.« In den nächsten vier bis acht Wochen wolle man auch im Hinblick auf das Lokale Bündnis für Familie alle Schwachpunkt in Salzkotten auflisten und so ermitteln, wo Zuschüsse benötigt würden. »Aufgabe wird es sein, eine Prioritätenliste zu erstellen«, so Krause. Noch habe man in Salzkotten kein Haushaltssicherungkonzept. Andernfalls seien freiwillige Ausgaben wie etwa für das Liebfrauengymnasium sowieso nicht mehr möglich. Im nächsten Jahr solle dann endgültig entschieden werden, wie es mit der Förderung der Bürener Schule weitergehe.
Der SPD-Fraktion kommt die Haltung der CDU sehr entgegen. »Hätten es diesen Antrag auf Unterstützung für das Bürener Gymnasium im Nachtraghaushalt erneut gegeben, hätten wir den gesamten Nachtragshaushalt abgelehnt«, sagte deren Fraktionsvorsitzender Meinolf Glahe. So aber stimmte auch die SPD, die den Haushaltsplan insgesamt abgelehnt hatte, dem Nachtrag zu.
Bei der Einbringung des Nachtragshaushaltes im Juni hatte Stadtkämmerer Bernhard Temborius eine Überfinanzierung von rund 170 000 Euro verkündet, die weitgehend aus dem Verkauf von Grundvermögen resultierte.
Dadurch hatte sich die Entnahme aus der Rücklage auf etwa 1,1 Millionen Euro reduziert. Auf der »hohen Kante« der Stadt Salzkotten sollen demnach bis zum Jahresende noch 800 000 Euro liegen.

Artikel vom 17.08.2006