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Abbé Franz Stock

Besuch ganz
im Zeichen von
Abbé Stock

Gäste aus Cerisy in Scharmede

Scharmede (WV). 48 Gäste aus Scharmedes Partnerort Cerisy-la-Forêt in der Normandie waren jetzt zu Gast. Ziel war neben der Vertiefung der Freundschaft die Annäherung an die Person Franz Stock.

Dazu machten sich Gäste und Gastgeber auf den Weg nach Neheim, um dort das Geburtshaus von Abbé Franz Stock und eine Ausstellung im Fresekenhof zu besuchen. In Neheim wurde die Gruppe von Vertretern des Franz-Stock-Komitees erwartet und in der Johanniskirche, dem »Sauerländer Dom«, von Pfarrer Jung begrüßt. Pfarrer Jung, der selbst sechs Jahre als junger Priester in der Diözese Le Mans gewirkt hatte, gab eine erste Einführung zur Person Franz Stock.
Es wurde deutlich, dass Stock schon in seiner Jugendzeit von dem Gedanken der Völkerverständigung ergriffen wurde. Im Krieg war er Priester der deutschen Gemeinde in Paris und wurde schließlich zu rund 1000 Hinrichtungen französischer Widerstandskämpfer in Paris hinzugezogen.
Nach dem Krieg nahm er eine neue Aufgabe an: das Kriegsgefangenenseminar von Chartres. Es war ein Seminar der besonderen Art, in dem deutschsprachige Priester und Seminaristen zusammengeführt werden sollten, dies in einem ehemaligen Militärdepot, das die Besatzungsbehörden als Durchgangslager für nordafrikanische Gefangene und politische Häftlinge in Le Coudray bei Chartres verwendet hatten. So entstand das so genannte »Stacheldrahtseminar«, wo von 1945 bis 1947 etwa 1000 junge Menschen auf ihre zukünftigen Aufgaben in einem neuen Europa vorbereitet wurden.
Ein Besuch der Staumauer der Möhnetalsperre rundete den Besuch im Sauerland ab. Am Abend traf man sich zum Partnerschaftsabend in der Gaststätte Wiehmeier.
Am folgenden Morgen feierten die Scharmeder mit ihren Gästen die heilige Messe, die von Prälat Dr. Hieronymus Dittrich zelebriert und musikalisch von der Jugendband »Carpe Diem« unter Leitung von Norbert Liekmeier begleitet wurde. Auch Prälat Dr. Dittrich ging auf Abbé Stock ein und betonte die Notwendigkeit und Wichtigkeit von Austauschen, um sich gegenseitig besser kennen zu lernen.
Nach einem Totengedenken am Ehrenmal trafen sich dann Scharmeder mit den Gästen zu einem geselligen Frühschoppen bei musikalischer Begleitung durch die Blaskapelle »Jugendlust«. Dabei konnte der Leiter des Partnerschaftskomittees, Rudolf Weinstock, seinen Gästen zum ersten Mal den neuen Bürgermeister von Salzkotten, Michael Dreier, vorstellen.

Artikel vom 22.08.2006