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Bürgerstiftung: alle für Halle

Institution soll Lindenstadt reicher machen - Infoabend im Oktober

Halle (kg). Jetzt ist es Zeit für Bürgersinn und echte Haller Taten: Nach dem Beispiel anderer Städte soll auch in Halle eine Bürgerstiftung gegründet werden. Ziel dieser unabhängigen Institution ist es, die Lindenstadt sozial und kulturell noch reicher zu machen.

Die Lebensqualität in Halle verbessern, modellhafte Initiativen auf den Weg bringen, gemeinnützige Vorhaben und eigene Projekte in die Wege leiten -Êdazu bedarf es einer möglichst großen Kapitalsumme. Dieses Geld, mindestens 500 Euro, sollen finanzkräftige Gründungsstifter aufbringen, denen ihre Stadt am Herzen liegt. Dieses Stiftungsvermögen soll sicher angelegt werden. Es bleibt unangetastet, solange die Stiftung existiert. Sie erfüllt ihre Aufgaben nur durch die Erträge und Spenden. Eine Bürgerversammlung im Oktober wird alle Interessierten im Detail informieren.
Den Stein ins Rollen gebracht hat schon vor drei Jahren eigentlich Ratsfrau Helga Lange mit einem Antrag im Stadtrat. Doch jeder Hauch von parteipolitischer Beeinflussung soll vermieden werden. Weil die Stiftung, die sich als Ergänzung für kommunale Aufgaben versteht, überparteilich tätig sein soll, hat die Grünen-Politikerin schweren Herzens auf die Mitarbeit verzichtet.
»Angestiftet« hat Helga Lange allerdings Dr. Heinz-Jürgen Sattler, der nach kurzer Bedenkzeit die Initiative ergriffen hat. Der 67-jährige Kinderarzt, seit zwei Jahren Ruheständler: »Ich bin Rheinländer und lebe seit 40 Jahren in Halle, sehr gerne. Jetzt will ich der Stadt durch das Ehrenamt etwas wieder geben«.
Dr. Sattler hat eine Reihe engagierter, ebenfalls ehrenamtlicher Mitstreiter, viele von ihnen ebenfalls »Rentiers«: Halles letzter Stadtdirektor Dr. Elmar Hälbig (71) gehört dazu, Generationen-Netzwerk-Begründerin Ingrid Gerner (69), Dr. Peter Ernst (63), bis Jahresende Leitender Arzt des Haller Krankenhaues. Karl Ludwig Jöstingmeier (61) wird seine Kenntnisse als Notar und Jurist ebenso einbringen wie der amtierende Rotary-Präsident Jürgen Scholz (65) die seinen als Psychologe und Unternehmensberater, aber auch auf künstlerisch-musikalischem Gebiet. Dort engagiert sich auch die Haller Künstlerin Marieta Bonnet. Die Journalistin Christiane Schäfer (47) kümmert sich um Öffentlichkeitsarbeit. Karlheinz Hense (68) wird der »spannenden Operation« sein solides Banker-Wissen zur Verfügung stellen. Dr. Roland Tomik (35) ist als Wirtschaftsprüfer und Steuerberater mit im Boot und ist gewappnet für die kaufmännische Administration der Gemeinschaftsstiftung.
Alle für Halle: Es gibt viele förderungwürdige Projekte. Doch ob naturkundliche Exkursionen, Patenschaften zwischen Schulen und Senioreneinrichtungen oder Sprachunterricht im Jugendtreff: Jetzt werden erst einmal Stifter gesucht. Und Ideen.

Artikel vom 17.08.2006