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Auch kurzfristig noch
Lehrstellen schaffen

Regionales Handwerk gefordert


Trotz einer langen konjunkturellen Durststrecke hat das ostwestfälisch-lippische Handwerk mit seinen mehr als 21 000 Betrieben eine hohe Ausbildungsquote von zehn Prozent gehalten. Während die Zahl der Beschäftigten von 1996 bis 2006 um 50 000 auf 125 000 Mitarbeiter sank, blieb nach Angaben der Handwerkskammer Ostwestfalen-Lippe der Anteil der Auszubildenden im gleichen Zeitraum weitgehend konstant.
Derzeit lernen 12 400 junge Menschen einen der 129 Handwerksberufe. Bisher hat die Kammer 2384 neue Lehrverträge registiert. Das sind 3,5 Prozent weniger als 2005 (2471 Lehrverträge). »Wir gehen davon aus, diesen milden Rückgang noch wettzumachen und das laufende Jahr mit positiven Ausbildungszahlen abzuschließen«, ist man bei der Kammer überzeugt. Die vergleichsweise stabile Entwicklung bei den Lehrverträgen sei erkennbar auf die großen Mobilisierungsanstrengungen des regionalen Handwerks zurückzuführen. Endgültig abgerechnet werde traditionell erst zum Jahresende.
Mit Blick auf die andauernde Schieflage auf dem Lehrstellenmarkt richte sich der Apell an alle Betriebe, »auch kurzfristig noch jede Möglichkeit zu prüfen, durch eigene Ausbildung selbst den Wachstumskurs einzuschlagen«. Der jüngste Geschäftsklimaindex der Handwerkskammer sorge für gute Stimmung und zeige den höchsten Wert seit zehn Jahren: 37 Prozent der Betriebe rechneten mit besseren Geschäften. »Gewiss auch ein Grund für viele Chefs, verstärkt auszubilden«, so die Kammer.
Besonders beliebt bei den Auszubildenden im ostwestfälisch-lippischen Handwerk ist der Beruf des Kraftfahrzeugmechatronikers. 1200 junge Menschen lassen sich nach Angaben der Bielefelder Handwerkskammer derzeit in diesem Beruf, dem früheren Automechaniker, ausbilden. Die Plätze zwei und drei der beliebtesten Ausbildungsberufe halten Friseure (941 Azubis) und Tischler (891 Azubis), gefolgt vom Maler und Lackierer (720 Lehrlinge) und Anlagenmechaniker für Sanität-, Heizungs- und Klimatechnik (692 Auszubildende). 21,3 Prozent der Auszubildenden sind weiblich.

Artikel vom 02.09.2006