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Landrat fordert faire Chance

CDU-Chef Kaup stärkt Pförtner Rücken, will aber künftig mitreden

Kreis Gütersloh (rec). Johann Heinrich Frankenfeld bleibt in der CDU-Kreistagsfraktion. Trotz seiner massiven Kritik am künftigen Fachbereichsleiter Albrecht Pförtner wird kein Ausschluss des Verler Abgeordneten aus Partei und Fraktion erwogen. Das teilten Landrat Sven-Georg Adenauer und CDU-Fraktionschef Ludger Kaup gestern in einem Pressegespräch mit.

»Unsere Fraktion zählt derzeit 29 Mitglieder und wird auch am Ende der Legislaturperiode 29 Mitglieder zählen«, stellte Kaup fest. Jedes dieser Mitglieder habe eine eigene Meinung und dürfe die auch offen vertreten. Allerdings sei die öffentliche Kritik an einem Verwaltungsmitarbeiter nicht Stil der CDU.
In dem Gespräch wies Landrat Adenauer die Kritik an Albrecht Pförtner zurück und warb um eine faire Chance für seinen Kandidaten: »Herr Pförtner war sieben Jahre lang in dem Fachbereich tätig, den er nun übernehmen soll. Darüber hinaus sammelte er Erfahrungen mit der Wirtschaft, die ihm bei der neuen Aufgabe sicher nutzen werden.« Bei einer Abstimmung im Kreistag würde Pförtner 97 Prozent der Stimmen auf sich vereinen können. Ludger Kaup pflichtete bei: »Auch ich halte Albrecht Pförtner für den geeigneten Kandidaten. Er genießt meine volle Unterstützung.«
Die Art und Weise der Stellenbesetzung habe zu Differenzen zwischen Landrat und Kreistagsfraktion geführt, räumte Kaup ein. Grundlage der künftigen Zusammenarbeit sei das Prüfungsergebnis der kommunalpolitischen Vereinigung der CDU zur Personalpolitik des Landrates. Danach sei die Bestellung Pförtners rechtens, wenn er auf dem neuen Posten keinen Cent mehr verdiene als bisher und es in der Kreisverwaltung keine andere, qualifizierte Kandidatin für diese Position gegeben habe. »Beide Voraussetzungen sind erfüllt«, stellte Landrat Adenauer fest, der ferner auf die Bestätigung seiner Vorgehensweise durch die Bezirksregierung verwies.
Ohne Spuren geht die Auseinandersetzung an der CDU jedoch nicht vorüber. In einem Antrag an den 27. Landesparteitag fordert der Kreisvorstand der Partei, die Amtszeiten der (Ober-) Bürgermeister und Landräte bei fünf Jahren zu belassen. Die Landesregierung erwägt, die Amtszeiten auf acht Jahre zu verlängern. »Die ehrenamtlichen Abgeordneten wollen nicht nur mitlaufen, sie wollen auch mitgestalten«, erklärte Kaup. Der Landrat sieht das anders: »Ich bin natürlich für acht Jahre.«

Artikel vom 16.08.2006